Einzelveranstaltungen

Die Krise in Libyen / The Libyan Crisis

11 Jun 2015 – 19:00

Seit dem Aufstand gegen das Regime von Muammar al-Gaddafi und dessen Sturz im Herbst 2011 steckt Libyen in einer tiefen politischen Krise und ist zu einem scheiternden Staat geworden. Wie gefährlich der journalistische Ansatz ist, sich als Berichterstatter nicht auf die Seite der einen oder anderen Konfliktpartei zu schlagen, hat der Fernsehreporter Salah Zater immer wieder erfahren müssen. Für seine Reportagen über Entführungen, illegale und willkürliche Verhaftungen wie auch über Folter und Ermordung von Häftlingen in libyschen Gefängnissen erhielten er und seine Familienangehörigen in den vergangenen Jahren regelmäßig Morddrohungen.

Gemeinsam mit ihm und dem Politikwissenschaftler Wolfram Lacher wollen wir u.a. folgende Fragen diskutieren: Was ist in Libyen angesichts der dort immer präsenteren Terrormiliz IS in Zukunft zu befürchten? Wie stark sind moderate islamische Kräfte und welche Möglichkeiten haben sie, auf eine friedliche Entwicklung des Landes hinzuwirken? Wie unterstützt die internationale Gemeinschaft Libyen im Kampf gegen den IS-Terror und auf dem Weg zurück zu Frieden und Sicherheit? Was ist von den Plänen der EU-Flüchtlingspolitik bezüglich Libyens zu halten? Was sind die deutschen und europäischen strategischen Interessen in Libyen?

Kongo, Krieg und unsere Handys – Friedensförderung der Katholischen Kirche im Ost-Kongo

12 Dez 2012 – 19:30

„Was hat mein Handy mit dem blutigen Konflikt im Osten Kongos zu tun?“ Um Fragen wie diese geht es bei der missio-Veranstaltung mit Erzbischof François-Xavier Maroy Rusengo. Der 56-jährige Kongolese, der im Dezember 2012 mit dem Menschenrechtspreis der Stadt Weimar geehrt wird, engagiert sich seit Jahren für Frieden in der Konfliktregion im Osten des Kongos. Erzbischof Maroy spricht offen über die Ursachen des Krieges und die Verstrickungen der westlichen Welt. Das bitterarme Land Kongo gehört zu den rohstoffreichsten Staaten der Welt. Diamanten und Gold kommen von hier. Eine wahre Schatzgrube sind die Coltan-Minen im Osten des Landes. Dieses seltene Mineral wird weltweit für die Herstellung von Mobiltelefonen benötigt. Erzbischof Maroy klagt an, dass die Rebellen gezielt jene Gebiete erobern, wo das wertvolle Coltan zu finden sei. Vergewaltigungen werden als Waffe eingesetzt, um die Familien aus den Abbaugebieten zu vertreiben. „Wenn man weiß, dass man Coltan verwendet oder kauft, für das eine ganze Dorfgemeinschaft niedergemetzelt worden ist, dann muss uns das zum Umdenken bringen und dieser illegale Handel muss eingestellt werden“, fordert Erzbischof Maroy. In den vergangenen Jahren haben der Erzbischof und seine Mitarbeiter zahlreiche Trauma-Zentren in der Konfliktregion aufgebaut. In diesen Anlaufstellen erhalten die traumatisierten Frauen, Männer und Kinderseelsorgerisch-psychologische Hilfe. Damit den betroffenen Familien auch zukünftig geholfen werden kann, unterstützt missio mit Spenden aus Deutschland dieses Projekt.
Eine Kooperationsveranstaltung mit Missio, der Katholischen Akademie und Südwind.

Leadership im neuen Südafrika – Wie geht es weiter?

12 Dez 2012 – 18:00

Südafrika machte in Europa zuletzt mit dem Streik der Bergarbeiter von Marikana im August und September dieses Jahres und der Tragödie in dessen Verlauf Schlagzeilen. In der Tat sieht sich das Land zahlreichen Herausforderungen gegenüber: Soziale Unruhen, ökonomische Schwierigkeiten, die sich insbesondere in einem wachsenden Handels- und Zahlungsbilanzdefizit niederschlagen und auch die gegenwärtige Führungskrise der Regierungspartei ANC stellen die politische Elite des Landes vor Probleme. Während die Regierung in Pretoria nach nationalen Strategien für die Lösung der Probleme sucht, vermuten andere den Schlüssel zu Wachstum und politischer Fortentwicklung des Landes eher auf Provinzebene. Auch in einem sich rasch wandelnden internationalen Umfeld sieht Südafrika sich Herausforderungen gegenüber. Die globalen ökonomischen Schwerpunkte verändern sich und neue Wirtschaftsmächte drängen nach Afrika.
Helen Zille, Vorsitzende der größten Oppositionspartei Südafrikas und seit 2009 Premierministerin der südafrikanischen Provinz Westkap wird anlässlich ihrer diesjährigen Auszeichnung mit der Reinhold-Maier-Medaille auch die deutsche Hauptstadt besuchen. Wir laden Sie herzlich zu einem Vortrag mitanschließender Diskussion ein und freuen uns sehr auf einen spannenden Abend.
Dies ist eine Kooperationsveranstaltung des Berliner Afrikakreises, der Society for International Development (SID-Berlin), der Initiative Südliches Afrika (INISA) und der Friedrich Naumann Stiftung.

Film und Diskussion: Frieden und Sicherheit in der Entwicklungszusammenarbeit – Theorie und Praxis

18 Mai 2010 – 19:00

Die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH und das Berliner Chapter der Society for International Development (SID-Berlin) laden herzlich zu einer Filmvorführung mit anschließender Diskussion ein:

„Frieden und Sicherheit in der Entwicklungszusammenarbeit – Theorie und Praxis“

Eine kambodschanische Frau sucht Gerechtigkeit und klagt vor dem Roten Khmer Tribunal den Mann an, der vor 30 Jahren ihre Eltern tötete. Ein ehemaliger Kindersoldat im Kongo sucht eine Möglichkeit, um ein Handwerk zu erlernen und sich dadurch seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Väter aus ehemals verfeindeten Klans bauen im Nordosten Afghanistans gemeinsam eine Schule auf. Sie alle sind Protagonisten des Dokumentarfilms „Für das Leben von morgen“ und kämpfen für ein Leben in Frieden und Sicherheit.

Der Film wurde 2009 im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) von der GTZ erstellt. Er erzählt von Menschen in drei Ländern, in denen Projekte der deutschen Entwicklungszusammenarbeit die Friedenssicherung unterstützen. Neben einem tiefen Einblick in die jeweilige Situation vor Ort und die Lebenswelten der Menschen zeigt er auch die Perspektiven auf, die sich ihnen bieten. So werden nicht nur das Umfeld dargestellt, in dem entwicklungspolitische Projekte umgesetzt werden, sondern auch, wie die Arbeit vor Ort wirkt.

Im Anschluss an die Präsentation des Films werden entwicklungspolitische Theorie und Praxis in (Post-)Konfliktregionen mit Vertreterinnen und Vertretern aus GTZ und Wissenschaft diskutiert: Welchen Beitrag zu Frieden und Sicherheit kann die Entwicklungszusammenarbeit leisten? Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse können dazu in den Partnerländern genutzt werden? Welchen Herausforderungen müssen sich die Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter stelllen, wenn sie theoretische Konzepte umsetzen wollen? Und wie profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner in Krisenregionen davon, dass Konzepte zur Friedensentwicklung in ihren jeweiligen Ländern umgesetzt werden?

Reintegration ehemaliger Kindersoldaten in Uganda

7 Mai 2010 – 19:00

Das Problem des Missbrauchs von Kindersoldaten hat weltweit inzwischen eine dramatische Dimension angenommen. Es ist daher notwendig, dass diese Not stärker in das Bewusstsein der Bevölkerung gebracht wird und sie einen bedeutenderen Stellenwert in entwicklungspolitischen Maßnahmen erfährt. Um diese Probleme anzugehen, sind spezifische Konfliktlösungsstrategien zu entwickeln und zivilgesellschaftliche Aktivitäten zur gewaltfreien Konfliktbearbeitung zu unterstützen.
Das Martin Niemöller Haus unterhält seit einigen Jahren enge Beziehungen zu der ugandischen Organisation „Peace and Development Foundation Africa“ mit Sitz in der Provinzstadt Gulu, einem Zentrum des langjährigen Bürgerkriegs. Diese Organisation führt im Rahmen ihrer Möglichkeiten vielfältige Programme an Schulen, mit Jugendgruppen und dörflichen Gemeinden zur Friedenserziehung durch. Eine spezielle Zielgruppe bilden die hohe Anzahl der zurückgekehrten Kindersoldaten, die jetzt im Alter von Jugendlichen sind und mit ihren Traumata und mangelnden beruflichen Perspektiven zu kämpfen haben.

In Zusammenarbeit mit dem Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER) e.V., gefördert aus Mitteln des BMZ.

Wissen wandert – Migration und Know-How: Potentiale für Berlin

16 Apr 2008 – 12:30, 17 Apr 2008 – 22:00

Die Konferenzen der letzten Monate haben gezeigt, dass das Potenzial und die positive Sichtweise von Migration immer stärker in den Fokus der Diskussion gerückt werden. Bereits die Tagung „WISSEN WANDERT – MIGRATION UND KNOW HOW – Potenziale für Berlin“, die der Beirat Entwicklungszusammenarbeit des Landes Berlin und das Berliner Chapter der Society for International Development im April 2008 durchführten, zeigte schlaglichtartig auf, welche Rolle Wissen in der internationalen Migration spielt und wie andere Länder mit der Anerkennung der Potenziale von MigrantInnen und ihren Qualifikationen umgehen. Spotlights wurden auf die Bedarfe, Potenziale und Best Practices geworfen.