Afrikakreis

Berliner Afrikakreis: Zambia – Resource Wealth and Debt

9 Nov 2016 – 19:00

Wie andere Rohstoffexporteure in Subsahara Afrika hat auch Sambia vor einigen Jahren im Vertrauen auf steigende Rohstoffpreise begonnen, in den zurückliegenden Jahren Kredite am internationalen Kapitalmarkt aufzunehmen – unter anderem auch, um die Infrastruktur für den Kupferexport als Hauptdevisenquelle weiter auszubauen. Seit seinem historischen Hoch 2011 von 10.000 US Dollar je Tonne ist der Kupferpreis jedoch um über 50% gefallen. Die sambische Wirtschaft ist zu gering diversifiziert, um diesen Preisverfall auszugleichen. Zudem setzen die anhaltende Dürre im südlichen Afrika und die desolate Stromversorgung die ökonomische Entwicklung weiter unter Druck. Die Afrikanische Entwicklungsbank spricht von der schwersten ökonomischen Situation der letzten 10 Jahre. In Folge dieser Prozesse stieg die Auslandsverschuldung Sambias in den letzten fünf Jahren von etwas über 1 Milliarde US Dollar auf über 6 Milliarden US Dollar an. Der Schuldendienst stellt für das Land ein immer größeres Problem dar, das durch den anhaltenden Verfall des sambischen Kwachas gegenüber dem US Dollar weiter verschärft wird. Wir wollen diskutieren, welche Folgen die Schuldensituation für die Entwicklung des Sambias hat und welche Strategien des Umgangs mit der Auslandsverschuldung für Sambia zur Verfügung stehen.

Berliner Afrikakreis: Tansania: Rebranding oder Reform? Die ersten 6 Monate der Regierung Magufuli

1 Jun 2016 – 19:00

Die Wahlen in Tansania vom 25. Oktober 2015 waren die erste Abstimmung seit der Unabhängigkeit des Landes und der Einführung des Mehrparteiensystems, bei denen der Opposition eine reelle Chance auf den Wahlsieg eingeräumt wurde. Letztendlich gewann die CCM erneut die Präsidentschaft und eine deutliche, wenn auch reduzierte, Mehrheit im Parlament. In der semi-autonomen, muslimisch geprägten Teilrepublik Sansibar hingegen wurde das Wahlergebnis aufgrund von Unregelmäßigkeiten annulliert – die Neuwahlen im März gewann die CCM auch dort. Präsident John Magufuli präsentierte sich bereits im Wahlkampf als hart arbeitender Macher. Reformankündigungen und Maßnahmen gegen Korruption und Misswirtschaft prägten die Berichterstattung über seine ersten Monate im Amt. Mit dem Direktor des Landesbüros Tansania der Friedrich-Ebert-Stiftung wollen wir eine Bilanz der ersten Amtsmonate ziehen. Dabei werden wir uns Fragen nach Herausforderungen und Dilemmata politischer und wirtschaftlicher Transformation, dem Prozess der Verfassungsreform und der Situation der Opposition und Zivilgesellschaft widmen. Was wäre für eine erfolgreiche Entwicklung nötig; welchen Rückhalt werden die Initiativen Magufulis in den nächsten Jahren genießen?
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Berliner Afrikakreis: Marokko – ein sicheres Herkunftsland?

24 Mai 2016 – 19:00

Vergangene Woche hat der deutsche Bundestag für die Einstufung Marokkos als sicheres Herkunftsland gestimmt. Über die Lage der Menschrechte, Presse-, Rede- und Meinungsfreiheit sowie über die politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung  in Marokko möchten wir mit dem Journalisten Ali Anouzla sprechen.
Ali Anouzla ist bekannt für seine kritische Berichterstattung über König Mohammed VI.. Er hat sich unter Marokkos Politikern und Militärs mächtige Feinde geschaffen, weil er, allen Drohungen zum Trotz, immer wieder über politische und soziale Missstände in seiner Heimat berichtete. Als Reaktion auf seinen unermüdlichen Einsatz für demokratische Reformen und die Einhaltung der Menschenrechte erhielt der Journalist immer wieder auch Morddrohungen.
Zuletzt musste er sich Anfang Februar dieses Jahres gegen den Vorwurf verteidigen, die innere Sicherheit Marokkos mit einem – nachweislich falsch übersetzten – Interview mit der Bild Zeitung gefährdet zu haben. In dieser Angelegenheit drohen dem Journalisten bis zu fünf Jahre Haft. Andere gegen ihn anhängige Prozesse – darunter der haltlose Vorwurf der Unterstützung einer terroristischen Vereinigung – könnten Ali Anouzla sogar für Jahrzehnte hinter Gitter bringen.

Berliner Afrikakreis: Wieviel Klasse hat die afrikanische Mittelklasse?

2 Mär 2016 – 19:00

Dem Schlagwort „Africa Rising“ folgte die Entdeckung der afrikanischen Mittelklasse als Hoffnung auf eine bessere Zukunft für den Kontinent. Was es damit auf sich hat und wie viel Erklärungswert diese Diskurse bieten, untersuchen und erörtern die beiden Referenten aus sich ergänzenden wirtschaftspolitischen und soziologischen Perspektiven. Dabei wird der tendenzielle Mythos solch vereinfachender und pauschalisierender Schlagworte aufgezeigt, die eine fundierte Analyse der spezifischen gesellschaftlichen Verhältnisse vermissen lassen.
Robert Kappel war Professor am Institut für Afrikanistik der Universität Leipzig und Präsident des German Institute of Global and Area Studies, Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien (GIGA) in Hamburg. Henning Melber war Forschungsdirektor am Nordic Africa Institute und Direktor der Dag Hammarskjöld Stiftung in Uppsala und ist Professor an den Universitäten von Pretoria und des Freistaats in Bloemfontein.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Berliner Afrikakreis: Burkina Faso – eine Jugend in Bewegung

10 Feb 2016 – 19:00

Nach langjährigen und diversen Protesterfahrungen in Burkina Faso formierten sich 2013 die unterschiedlichen Protestbewegungen, u.a. Balai citoyen („Besen der Bürger“) und Ca suffit!, die sich gegen den Versuch des damaligen Präsidenten, Blaise Compaoré, seine Amtszeit um ein weiteres Mandat zu verlängern, auflehnten. Mit diversen Protestaktionen und einem breiten Bündnis aus zivilgesellschaftlichen und vor allem gewerkschaftlichen Akteuren gelang es den Protestierenden, die Abstimmung über die Verfassungsänderung zu verhindern und Compaoré zum Rücktritt zu bewegen. Selbst der Putschversuch der Präsidentengarde im September 2015 konnte abgewehrt und ein friedlicher Übergang durch Wahlen gewährleistet werden.
Wir wollen die vergangenen Ereignisse einordnen, kritisch beleuchten sowie die zukünftigen Herausforderungen, denen der westafrikanische Staat gegenüber steht, diskutieren. Stellt die Wahl im November 2015 einen politischen Neuanfang dar? Inwiefern lassen sich diese Entwicklungen demokratietheoretisch einordnen? Wie lassen sich die Forderungen der Protestbewegungen umsetzen und welche (strukturellen, institutionellen, personellen) Hürden bestehen für ihre Umsetzung? Ist der Erfolg der Bewegung auf andere Staaten Westafrikas übertragbar und sind erste Erfolgsfaktoren erkennbar?

Berliner Afrikakreis: Klimagerechtigkeit: Die afrikanische Perspektive – nach der Klimakonferenz

17 Dez 2015 – 19:00

Die Länder Afrikas leiden besonders unter den Klimaveränderungen, die bereits heute spürbar sind. Der Rückgang von Süßwasserreserven und der Nahrungsmittelproduktion sowie die Zunahme von Wetterextremen wie Dürren und Fluten in deren Folge es zu verstärkter Migration kommt, gehören zu den unmittelbaren Folgen. Den Staaten bzw. Bewohnern stehen zudem zu wenige Ressourcen zur Verfügung, um geeignete Maßnahmen zur Linderung bzw. Vermeidung der Effekte zu ergreifen. Bisher galten 2 Grad Erderwärmung gegenüber dem vorindustriellen Niveau als unbedingt einzuhaltende Grenze, auf die sich die meisten Diskussionen fokussierten. Doch es mehren sich die Stimmen, die fragen, ob das reichen wird? Der ägyptische Präsident al-Sisi erklärte auf der Auftaktveranstaltung der Pariser Klimakonferenz, dass die afrikanischen Länder ein Ziel von maximal 1,5 Grad Erderwärmung im geplanten Weltklimaabkommen verankern wollen. Zudem forderte er deutlichere Finanzzusagen: Auch vor 2020 sollten den ärmeren Ländern jährlich 100 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. Eine der weiteren in Paris thematisierten Herausforderungen ist der Ausbau der Stromversorgung: Eine Reihe afrikanischer Staaten haben in Paris einen Plan vorgestellt, ganz Afrika mit Strom aus sauberen, regenerativen Energiequellen zu versorgen, wozu massiv in die Entwicklung der Wind- und Solarkraft in Afrika investiert werden müsse.

Diskutieren wollen wir über Umfang und Qualität internationaler Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsprojekte mit klimapolitischer Relevanz. Wie steht es um Ideen und Forderungen für eine klimapolitisch wirksame Entwicklungszusammenarbeit (Förderung des Rechts auf Entwicklung, Förderung eines emissionsarmen Wachstums, hinreichende Berücksichtigung von Schutz der regionalen Ressourcen und Naturschätze)?

Diese Veranstaltung wird gefördert von Engagement Global mit Mitteln des BMZ

Berliner Afrikakreis: Angola in der Krise?

27 Okt 2015 – 19:00

Die Phase nach dem Ende des Bürgerkriegs 2002 war geprägt von politischer Stabilisierung und – getrieben vom Erdölboom – einer der höchsten Wirtschaftswachstumsraten der Welt. Mit einer schweren Wirtschaftskrise seit dem Einbruch des Erdölpreises, einem als unfrei klassifizierten Regierungssystem, der Veruntreuung des Großteils von Staatseinnahmen aus dem Rohstoffsektor sowie dem autoritären Vorgehen der Regierung gegen kritische Stimmen der Zivilgesellschaft und der Opposition, scheint die allgemeine Situation in Angola zunehmend ernst und von politischen sowie sozialen Spannungen geprägt zu sein.
Das Europäische Parlament sah sich am 10. September 2015 zu einer Entschließung veranlasst und stellte u.a. fest, „dass die angolanische Regierung in den vergangenen Monaten immer schärfer gegen alle vorgegangen ist, die vermeintlich gegen ihre Macht aufbegehrten, und damit gegen die in der angolanischen Verfassung verankerten Menschenrechte verstoßen hat; dass Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit in Angola weiterhin beschnitten werden und dass es wachsenden Anlass zur Besorgnis gibt, dass Militär und Geheimdienste zu den treibenden Kräften hinter der Festnahme und Verfolgung von Menschenrechtsverfechtern geworden sind“. Das Europäische Parlament ist entsprechend „äußerst besorgt über die sich rasch verschlechternde Lage, was die Menschenrechte, Grundfreiheiten und den demokratischen Freiraum in Angola betrifft, sowie über die schwerwiegenden Übergriffe der Sicherheitskräfte und die mangelnde Unabhängigkeit der Justiz“.
Wir wollen über die aktuelle politische Situation in Angola und den Umgang externer Akteure mit der Regierung diskutieren und freuen uns auf einen interessanten Abend!

Berliner Afrikakreis: South Africa – divided forever?

24 Aug 2015 – 19:00

South Africa is still one of the socio-economically most divided societies in the world (with one of the highest Gini coefficients). Racial origins determine to a large extent identity politics in postapartheid South Africa. Whereas, at the outset of democracy Nelson Mandela and the Truth and Reconciliation Commission received much attention and praise for their efforts towards reconciliation and nation building. Today’s continuity of racial, economic, and political division has massive implications for the development of South Africa, as large parts of society feel excluded and frustrated. Xenophobic attacks of recent years seem to be another aspect of a society at unease with itself. Considering the state of the nation today, why are the apartheid cleavages so sustainable, never ending? How does this situation of a divided society influence developmental efforts of the South African government which stresses the concept of a developmental state based on collective and inclusive efforts for economic development? What needs to be done to overcome some of the dividing societal factors, if anything can be done at all?

Berliner Afrikakreis: Fighting Boko Haram – War crimes and the Nigerian Military

2 Jul 2015 – 19:00

The ongoing conflict with Boko Haram in north-east Nigeria has inflicted terrible hardships on the local population and is now spreading to neighboring countries. Amnesty International has documented multiple war crimes and crimes against humanity committed by Boko Haram, including the killing of at least 5,500 civilians, as it rampaged across north-east Nigeria during 2014 and early 2015. Furthermore, according to Amnesty International, at least 2,000 women and girls have been abducted by Boko Haram since the start of 2014 and many have been forced into sexual slavery and trained to fight.
At the same time, the population suffered from grave human rights abuses by the Nigerian military. Amnesty International´s new report “Stars on their shoulders. Blood on their hands. War crimes committed by the Nigerian military” (Link), finds that the Nigerian military has arbitrarily arrested at least 20,000 young men and boys since 2009 in their response to Boko Haram’s attacks in the north-east. Almost none of those detained have been brought to court and all have been held without the necessary safeguards against murder, torture and ill-treatment. Moreover, at least 7,000 people have died in military detention facilities since 2012 due to starvation, extreme overcrowding, torture and ill-treatment as well as denial of medical assistance. In addition, the Nigerian military has executed over 1,200 suspects, including more than 640 on one day.
Dan Eyre from Amnesty International and one of the co-authors of this report will present its key findings and discuss their political and legal implications, both for the Nigerian government and for the international community, as well as next steps for the government of newly-elected President Buhari. How to address the threat that Boko Haram poses? How to address past abuses and prevent such atrocities in the future?

Berliner Afrikakreis: Between TTIP and EPAs – What Future for African trade and development?

11 Mai 2015 – 19:00

African regional economic communities continue to negotiate Economic Partnership Agreements (EPAs) with the European Union although the EU imposed deadline of October 2014 has expired and non-least-developed African countries have since lost their preferential access to European markets. African states also find themselves subject to potential consequences of the TTIP negotiations between the United States and the EU. What risks and what opportunities would a Transatlantic Trade and Investment Partnership (TTIP) carry for African economies? Does TTIP undermine the global effort of the Sustainable Development Goals process, as critics argue, or does it on the contrary offer new growth and investment opportunities for the African continent within an expanding global economy? Where do African countries currently stay in their economic relations with Europe and what future prospects exist?

Nigeria and the Presidential Elections

11 Feb 2015 – 19:00

In 14 February 2015 Nigeria will hold its 5th presidential election since the end of military rule in 1999. President Goodluck Jonathan (Peoples Democratic Party, PDP) will run for reelection but faces a serious challenge by main opposition candidate Muhammadu Buhari (All Progressives Congress, APC). The opinion in the country seems divided about the achievements in office of the incumbent president as well as about his chances to win the upcoming election. How were the election campaigns conducted so far? What are the pressing topics on the political agenda? What makes Nigerians vote, how will they align and what alliances of the political parties are to be expected? To what extent will the election influence Nigeria´s role as a potential regional democratic hegemon in Sub-Saharan Africa?

West Africa and the Drugs Trade: Health Crisis, Narco-States or Moral Panic?

2 Dez 2014 – 18:00

West Africa has recently emerged as a focus of the global ‘war on drugs’: international and local drug agencies warn of a growing role for countries such as Nigeria or Guinea Bissau as transit points for cocaine and heroin, while also lamenting the prevalence of cannabis commerce and use within the continent, especially among youth. Drugs are increasingly tied to broader economic, health and political concerns including unemployment, criminality, HIV infection and the formation of so-called narco-states. Notwithstanding this growing alarm, there is relatively little research addressing the issue of drugs and drug trafficking in West Africa. Scholarship on illegal substances has largely ignored the African continent and almost no research exists on the spread and impact ofdrugs on African societies. Similarly, government research in those fields has often focused on ‘rapid assessment exercises’ rather than long-term research and it has rarely had the chance to explore the deeper historical contexts in which drug use and trade takes place.Hence, the Afrikakreis invites you to discuss what role West Africa plays in the global trade in illegal drugs, as well as the local implications of drugs and drug policy.

Book Launch: Zambia: Building Prosperity from Resource Wealth

19 Nov 2014 – 18:00

This book – the second in the Africa: Policies for Prosperity series edited by Christopher Adam and Paul Collier – consists of a set of rigorous but accessible essays by a range of Zambian and international scholars that seek to examine the challenges and opportunities that currently face Zambian policymakers as they seek to harness the country’s valuable natural assets – land and copper – to broad-based and sustainable economic growth over the coming decades. Zambia’s history and economy is intimately entwined with the copper mining industry: much of the book is therefore concerned with the complex interaction between the management of natural resource wealth and the development of a labour intensive growth strategy relevant to a land-locked economy. The book spans a wide range of topics, Professor Adam’s presentation will focus mainly on the economics of the copper sector and the implications this has for the broad contours of an inclusive growth strategy for Zambia over the coming decades.
The discussion will be in English. No registration necessary.

Global, lokal, vernetzt – Soziale Bewegungen in Afrika

15 Okt 2014 – 19:00

Die Weltsozialforen in Nairobi (2007), Dakar (2011) und Tunis (2013), die enorme Mobilisierung sozialer Bewegungen in Südafrika (etwa anlässlich der Fußball-WM 2010 oder der Streik in der Marikana-Mine) und natürlich der „arabische Frühling“: Proteste und soziale Bewegungen auf dem afrikanischen Kontinent machen seit einigen Jahren verstärkt Schlagzeilen.
Der Afrikakreis am 15. Oktober befasst sich mit den Effekten von Globalisierung und Transnationalisierung sozialer Bewegungen in Afrika sowie den Reaktionen afrikanischer Bewegungen auf globale und soziale Fragen. Anlass ist das Erscheinen der aktuellen Ausgabe des Forschungsjournals Soziale Bewegungen mit dem Themenschwerpunkt „Global, lokal, vernetzt – Soziale Bewegungen in Afrika“. Die in dem Heft versammelten Beiträge zeigen, dass globale Prozesse keineswegs „top down“ auf afrikanische Bewegungen wirken. Soziale Bewegungen, in Afrika wie anderswo, eignen sich (vermeintlich) globale Normen und Diskurse an, übersetzen und nutzen sie für ihre Zwecke oder formulieren ihre Forderungen strategisch, um die Unterstützung internationaler Organisationen, Nichtregierungsorganisationen oder transnationaler Aktivist_innen-Netzwerke zu gewinnen.

Berliner Afrikakreis: Afrika – Europa – Deutschland: Quo Vadis Migrationspolitik?

8 Apr 2014 – 19:30

Deutschland und mehrere europäische Gesellschaften werden laut demographischen Prognosen in naher Zukunft weiter altern und schrumpfen. Politik und Wirtschaft befürchten, dass das Erwerbspersonenpotential in Deutschland bis 2025 um etwa sechs Millionen Menschen zurückgehen könnte, mit entsprechenden Konsequenzen für den Arbeitsmarkt sowie die sozialen Sicherungssysteme. Afrika hingegen wird aufgrund seiner jungenAltersstruktur sowie „wirtschaftlichen, politischen und ökologischen Mangelfaktoren“ ein hohes und wachsendes Migrationspotenzial attestiert. Eine langfristig angelegte Liberalsierung der europäischen Flüchtlings- und Migrationspolitik scheint jedoch gegenwärtig nicht in Sicht, eher das Gegenteil. Ebenso verharrt die deutsche Migrationspolitik in alten Denkstrukturen einer homogenen Aufnahmegesellschaft. Demographische Notwendigkeiten bleiben weitgehend ausgeblendet. In der Asyl- und Flüchtlingspolitik ist ein wirklich differenzierter Umgang mit wirtschaftlichen entgegen politischen Flüchtlingen aus Afrika schwierig.Wir wollen über die aktuelle deutsche und europäische Migrations- sowie Flüchtlingspolitik diskutieren: Was sollte sich ändern und wie kann Migration nachhaltig gestaltet werden? Wie hat eine verantwortungsvolle Flüchtlingspolitik auszusehen?

Berliner Afrikakreis: Financing Economic Development – Sub-Saharan Africa after the HIPC Initiative

18 Mär 2014 – 18:00

The Heavily Indebted Poor Countries (HIPC) Initiative started in 1996 and aimed at reducing an overwhelming debt burden of eventually 39 eligible developing countries (in 2012) to sustainable levels. 33 of these 39 countries are in Sub-Saharan Africa. Together with the Multilateral Debt Relief Initiative (MDRI), HIPC delivered about $100 billion of debt-relief to African economies since 2000.At the same time, Africa continues to record relatively high-levels of economic growth. The continent seems to become increasingly interesting for Foreign Direct Investment (in particular in the agriculture and mining sectors). National resource mobilization via more effective tax regimes improves steadily in many countries and generates additional resources. Continuing international donor proliferation – despite a seemingly decreasingimportance of aid (for some countries) – and the rise of South-South cooperation provide additional new opportunities for resources to finance economic development.How is the financial situation in Sub-Saharan Africa today? Are debt levels sustainable? Can HIPC even be seen as the (one) big success story of international cooperation? How does the continent finance its economic growth and what can it do to improve its limited resource base in the face of massive developing challenges?

Berliner Afrikakreis: Tourism in Sub-Saharan Africa – Panacea for economic development?

5 Mär 2014 – 18:00

Sub-Saharan Africa is one of the fastest growing tourism markets globally. Its tourism industry is diverse, having tourist niches including eco-tourism, cultural tourism, roots/heritage tourism, safari tourism (all taking different shapes in different sub-regions and countries). Many contemporary Sub-Saharan African state agencies and ministry of tourism officials see tourism as a major opportunity, if not the panacea, for economic development.According to a recent World Bank Study1, Sub-Saharan Africa’s tourism is set to boost economic growth, create new jobs, and outpace other regions for new tourism investment. Yet at times tourism has left developing countries with considerable debts, environmental pollution, increased poverty, and social and medical maladies.What is needed to avoid pitfalls and to untap Africa´s tourism potentials? How realistic and practical are concepts of “pro-poor”, “community based” and “responsible” tourism? To what extent can the sector contribute to the economic transformation of Sub-Saharan Africa?

Berliner Afrikakreis: Nigeria – There was a country

27 Jan 2014 – 18:00

Since independence Nigeria has been portrayed as the great hope and potential for Africa´s future development. A new era was expected with the change from military to civilian rule in 1999. Ever since, the hopes for a sustainable democratic government have been disappointed. Ethnic and religious fragmentation still seems to dominate the struggles for political power. It is five decades ago that the civil war driven by ethnic conflicts and the access to the crude oil resources in the Niger Delta Region threatened to divide the country. However, since then the Niger Delta has remained a region of tension and violence. The fight against general corruption has been made several times a priority in government statements, but corruption on all levels still erodes the fabric of Nigerian political system and culture. For 2015 presidential elections are foreseen and in this context questions arise if Nigeria moves closer to state failure or the government achieves to deal with the current credibility and leadership crisis.
Referring (in the title) to Chinua Achebe´s literary masterpiece “Nigeria – there was a country” and his earlier political novel “Things fall apart”, we want to discuss Nigeria´s current political, economic and social problems and try to understand needs for change as conditions for overcoming the challenges for living up to its potentials.

Berliner Afrikakreis: The African Security Regime Complex

11 Dez 2013 – 18:00

Es werden die Forschungsergebnisse eines Sonderheftes (Dezember 2013) in African Security mit dem Titel „The African Security Regime Complex – Exploring Actor and Policy Convergence“ vorgestellt und diskutiert.
Im Verlauf der letzten zwei Jahrzehnte hat sich in Afrika und auch außerhalb eine institutionelle Sicherheits-struktur entwickelt, die mittlerweile maßgeblich bei der Lösung von politischen und bewaffneten Konflikten involviert ist. In der Mehrheit der Fälle werden Konflikte durch die Beteiligung von internationalen Organisationen (IOs) versucht zu lösen. Dabei stehen den Konfliktparteien in der Regel mehrere IOs gegenüber, so z.B. die AU, UN, EU oder eine Vielzahl von subregionalen afrikanischen Organisationen. Trotz steigender Interdependenz zwischen diesen Akteuren konzentriert sich ein großer Teil der Forschung haupsächlich auf einzelne von ihnen. In Anbetracht der vielfachen Überschneidungen und gegenseitigen Abhängigkeiten zwischen den IOs stellt sich jedoch die Frage, welchen akademischen und praktischen Nutzen eine solche Herangehensweise besitzt. Aus diesem Grund wird der Begriff des Regimekomplexes verwendet, um die vielfachen Verbindungen zwischen verschiedenen Akteuren genauer untersuchen zu können. In einem Regimekomplex sind IOs stark miteinander verbunden, behalten aber ihre Eigenständigkeit und stellen sich aufeinander ein.
Wie sich die Vielzahl der involvierten Akteure untereinander koordinieren, ist die zentrale Fragestellung des Forschungsvorhabens. Welche Formen hat die Zusammenarbeit angenommmen, wie stark konvergieren oder divergieren IOs in der Praxis? Gibt es dominante Formen der Zusammenarbeit und wie lassen sie sich erklären?

Berliner Afrikakreis: Subsahara Afrika: Welche Agenda für den neuen Bundestag und die neue Bundesregierung?

20 Nov 2013 – 18:00

Volkswirtschaften führen zu einer weithin neuen Wahrnehmung des Kontinents, während dieRegion gleichzeitig weiterhin viele fragile und teilweise „schlecht regierte“ Länderbeheimatet. Südafrikas Rolle als de facto Sprachrohr in internationalen Foren wie der G20und der BRICS-Gruppe ist längst noch keine Routine. Und: Neue globaleKooperationsmodelle von China, Indien, Brasilien, der Türkei und anderen lassen die altendominanten Vernetzungen mit Europa zunehmend in den Hintergrund treten.Eine neue Legislaturperiode und die Wahl einer neuen Bundesregierung eröffnenMöglichkeiten, afrikapolitische Themen für die kommenden Jahre strategisch auszurichten.Welches könnten relevante afrikabezogene Initiativen und Themen in den kommendenJahren für Deutschland sein? Wie sollte sich Deutschland in den Vorbereitungsprozess zumEU-Afrika-Gipfel im April 2014 einbringen? Wie sollten die Ansätze deutscher Afrikapolitikfortentwickelt werden? Wie kann Deutschland internationale Foren wie die G8 und die G20nutzen, um eine konstruktive Afrika-Agenda zu befördern.

Berliner Afrikakreis: Wahlen in Madagaskar – Mehr als die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung?

6 Nov 2013 – 19:00

Am 25. Oktober 2013 soll nach über vierjähriger politischer Unsicherheit und wirtschaftlichem Niedergang ein neuer Präsident des Inselstaats gewählt werden. Für den 20. Dezember sind Parlamentswahlen sowie eine eventuelle Stichwahl um die Präsidentschaft geplant.
Im März 2009 stürzte Andry Rajoelina, der damalige Bürgermeister von Antananarivo, in einem de-facto Coup nach monatelangen Protesten den gewählten Präsidenten Marc Ravalomanana mit Unterstützung der Armee, trieb ihn ins südafrikanische Exil und rief sich selbst als „Président de la Haute Autorité de Transition“ aus. Daraufhin forderten Vereinte Nationen, Afrikanische und Europäische Union die Rückkehr zur konstitutionellen Ordnung, verhängten Sanktionen gegen Teile der politischen Elite und setzten die Entwicklungszusammenarbeit mit der Putschregierung aus. Madagaskars Mitgliedschaft in der Afrikanischen Union sowie der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (SADC) wurde suspendiert. Auch nach der Einsetzung von Übergangsinstitutionen, die auf einem weitgehend konsensuellen „Fahrplan“ zur Überwindung der politischen Krise von September 2011 beruhen, dauerten unklare und umstrittene Regierungsverhältnisse an und wurden Wahltermine mehrmals verschoben. Madagaskars Situation wird deshalb oft als „Krise, die nicht vergehen will“ und „blockierte Politik“ charakterisiert. Die humanitäre und wirtschaftliche Lage sowie die allgemeine Sicherheitssituation haben sich seit 2009 deutlich verschlechtert.
Was bedeuten die Wahlen für die weitere Entwicklung des Landes? Wie ist die Perspektive der Bevölkerung? Was sind die dringenden Reformen im Land, wenn die politische Stabilität hergestellt ist? Wie hat die internationale Staatengemeinschaft zur aktuellen Situation beigetragen? Können die Mediationen und die Sanktionen als im Ergebnis erfolgreich bewertet werden? Können Lehren für den zukünftigen Umgang mit nichtverfassungsmäßigen Regierungswechseln gezogen werden?

Berliner Afrikakreis: Somalia – peace at last?

15 Okt 2013 – 19:00

Seit dem Sturz der autoritären Regierung Siad Barre 1991 gab es über mehr als 20 Jahre keine funktionierende Zentralregierung in Somalia mehr. Zahlreiche Übergangsregierungen blieben seit 2000 weitgehend erfolglos; sie vermochten zeitweise kaum die Hauptstadt unter ihrer Kontrolle zu halten. Gegen die radikalislamischen Milizen im Jahr 2012 errungene militärische Erfolge boten die Voraussetzung, im September 2012 erstmals eine gemeinsame somalische Regierung auf Grundlage einer neuen bundesstaatlichen Verfassung zu wählen und mit der Reorganisation staatlicher Strukturen zu beauftragen. Die neue Regierung unter Präsident Hassan Sheikh Mohamud bekommt zunehmend internationale Anerkennung und Unterstützung, so versprach u.a. jüngst die EU einen „New Deal“ für das Land und sagte Mittel in Höhe von 1,8 Milliarden Euro für die nächsten 3 Jahre zu. Hat Somalia angesichts der bestehenden Herausforderungen überhaupt eine echte Chance auf Frieden und Wiederaufbau? Wenn ja, was muss geschehen um diese zu nutzen?

Berliner Afrikakreis: Is Good Governance good for Development? – The real Challenges for African governance

10 Sep 2013 – 18:30

Since the 1990s Governance is increasingly seen as the key variable to unlock Africa´s potential for economic transformation. The Africa Power and Politics Programme (APPP) set out to tackle one of the most important and challenging development questions of the early 21st century – what sort of governance does Africa really need and how is it going to get it? It aimed to do so by generating a new body of comparative research findings and empirically grounded theory. The starting point was the realization that the concept of good governance is insufficient and questionable in the face of African realities and the continent´s challenges for economic transformation. Solutions need to be realistic about material and social constraints and build on local arrangements that are known to work. The currently emerging “good fit” approach is seen as a useful step forward, but much of the new context-sensitive governance programming continues to look much like the old kind.The real challenges for governance in Africa lie, according to the APPP, in overcoming institutional blockages underpinned by collective action problems. Against the background of identified shortcomings, what would an alternative reform agenda look like and what does that mean for African reformers and the global agenda?The APPP Synthesis Report “Development as a collective action problem: Addressing the real challenges of African governance” can be downloaded here:http://www.institutions-africa.org/page/appp+synthesis
The discussion will be in English. No registration necessary

Berliner Afrikakreis: Zimbabwe nach den Wahlen

29 Aug 2013 – 19:00

Robert Mugabe und seine ZANU/PF  sind aus den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 31. Juli 2013 unerwartet deutlich als Sieger hervorgegangen. Entgegen Manipulationsvorwürfen der politischen Opposition und westlicher Regierungen sprachen Wahlbeobachter der Afrikanischen Union sowie der Southern African Development Community (SADC) von einer grundsätzlich fairen Wahl. Wie kam es zu diesem Ergebnis und wie geht es mit dem Land politisch sowie wirtschaftlich weiter? Steht eine Rückkehr zur offen konfrontativen Politik Mugabes mit der Opposition aus dem In- und Ausland an? Welche Handlungsspielräume verbleiben Morgan Tsvangirai und der politischen Opposition? Was bedeutet das Wahlergebnis aussenpolitisch und wie wird es sich auf Investitionen sowie Handel auswirken?

Berliner Afrikakreis: Neue Perspektiven für die afrikanische Landwirtschaft? Die EU reformiert ihre Agrarpolitik

13 Jun 2013 – 19:00

Die Neuverhandlung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP 2014 – 2020) der Europäischen Union geht in ihre Schlussphase. Im März dieses Jahres haben das Europäische Parlament und die europäischen Agrarministerinnen und Agrarminister ihre Positionen definiert. Am 11. April begannen die Abschlussverhandlungen im sogenannten Trilog zwischen der Kommission, dem EU-Parlament und dem Rat der Europäischen Union. Mit der GAP verfolgt die EU zwei Hauptziele: Die Unterstützung der europäischen Landwirtinnen und Landwirte im internationalen Wettbewerb sowie die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums.Im neuen Vertrag über die Europäische Union (EUV) erklärt sie jedoch einen Beitrag zur globalen nachhaltigen Entwicklung, zu freiem und gerechtem Handel und zur Beseitigung der Armut leisten zu wollen. Entsprechend verfolgt die entwicklungspolitische Öffentlichkeit den GAP-Verhandlungsprozess mit großem Interesse. Die Hoffnungen richten sich auf verbesserte Handelsperspektiven für afrikanische Agrarprodukte und das Ende der Subventionspolitik für europäische Agrarexporte.Welche Positionen vertritt die Bundesregierung im Verhandlungsprozess? Mit welchen Ergebnissen ist für die GAP 2014-2020 zu rechnen? Wie sind diese aus entwicklungspolitischer Sicht zu bewerten? Eröffnet die EU neue Perspektiven für eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung in Afrika oder bleibt der Status quo weitgehend erhalten?Zusammen mit unseren Gästen wollen wir diese und andere Fragen diskutieren.Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Berliner Afrikakreis: Motor sozio-ökonomischer Entwicklung – Was ist aus NEPAD und APRM geworden?

10 Apr 2013 – 19:00

Das 2001 gegründete sozio-ökonomische Entwicklungsprogramm Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD) sowie dessen bedeutendste Innovation, der African Peer Review Mechanism (2003), gelten als wichtige Bausteine für den afrikanischen Aufschwung der letzten Jahre. Sie begründeten einen bemerkenswerten Paradigmenwechsel in der afrikanischen Politik und unterstrichen afrikanische Eigenverantwortung zur Lösungafrikanischer Probleme. Marktwirtschaftliche Entwicklung, demokratische Transformation und die Stärkung Afrikas auf dem internationalen Parket sind weitere Elemente einer afrikanischen Renaissance, wiesie Thabo Mbeki definierte und wie sie NEPAD sowie APRM prägen sollten. Mittlerweile ist NEPAD das offizielle wirtschaftliche Entwicklungsprogramm der Afrikanischen Union und der APRM führt seine Peer Reviews in einer zunehmenden Anzahl an Mitgliedsstaaten (29) durch.In den letzten Jahren ist es jedoch still geworden um die beiden einstigen Vorzeigeprojekte. Was ist aus ihnen geworden? Welchen historischen Beitrag haben sie geleistet, wie haben sie sich im Laufe der Zeit gewandelt, welche Rolle spielen sie heute? Das Support for Pan-African Institutions in South Africa (SPAI) Vorhaben berät NEPAD und bis 2011 auch den APRM. Wir freuen uns dessen Leiter, Gerald Duda, sowie die langjährige NEPAD-Kennerin Uschi Eid im Afrikakreis begrüßen zu dürfen.

Berliner Afrikakreis: Shifting Balance of Power? – The Politics of the Nile

3 Apr 2013 – 19:00

Dispute over the utilisation and distribution of its waters has always been an integral part of the history of Nile Basin politics. Agreements from the colonial era ensure Egypt and Sudan the lion´s share of available water resources to the developmental detriment of upstream countries Ethiopia, Burundi, Eritrea, Kenya, DR Congo, Ruanda, South Sudan, Tanzania, and Uganda. After years of negotiations within the Nile Basin Initiative (NBI), Ethiopia broke the status quo in 2010 and signed – under the outspoken protest of Egypt and Sudan – the Entebbe Agreement with Burundi, Kenya, Ruanda, Tanzania, and Uganda. Ethiopia engaged since in an ambitious hydropower program to exploit the potentials of the Blue Nile. In April 2011 it officially commenced the construction of Africa´s largest hydroelectric power plant, the Ethiopian Renaissance Dam.
The enormous population growth in the Nile Basin, doubling to approx. 860 Million people in 2048 according to the UN, and increasing dependency on the Nile for water and energy will gradually increase the potential for conflict.What is needed to achieve a comprehensive new agreement, if possible? How credible are Ethiopian claims to be able to create a regional win-win situation under its ambitious hydropower policy?

Berliner Afrikakreis: Äthiopien nach Meles Zenawi – Liberalisierung oder Kontinuität?

21 Feb 2013 – 19:00

Am 20. August 2012 starb Meles Zenawi. Der „starke Mann“ Äthiopiens hatte die Geschicke seines Landes und seiner Partei seit der  Machtübernahme 1991 maßgeblich geprägt und einen Developmental State sozialistisch-autoritärer Prägung hinterlassen. Eindrucksvolle Entwicklungsfortschritte (vor allem beim Ausbau der ökonomischen Infrastruktur), aber auch Spannungen innerhalb der Gesellschaft, aufgrund eines autoritären Führungsanspruches der Regierungspartei gegenüber der Zivilgesellschaft (u.a. NGO Bill 2008/2009) ergeben einen kontroversen Nachlass. Forderungen und Hoffnungen auf gesellschaftliche (sowie wirtschaftliche) Liberalisierung begleiteten daher den Amtsanritt des neuen Premierministers Hailemariam Desalegn. Der ehemalige Außenminister gilt als „vorsichtig liberaler Reformer“, verfügt jedoch über keine wirkliche Machtbasis innerhalb der regierenden TPLF. Äthiopien ist aufgrund seines starken Autonomiebestrebens kein einfacher Partner der deutschen internationalen Zusammenarbeit, wird jedoch als wichtige geopolitische Regionalmacht am Horn von Afrika wahrgenommen und in seinen Entwicklungs- und Reformanstrengungen entsprechend unterstützt. Sechs Monate nach dem Tod von Meles Zenawi wollen wir darüber diskutieren, ob Hailemariam seinen Führungsanspruch bereits ausreichend konsolidieren konnte und wie die neue Regierung mit den bestehenden Herausforderungen umgeht? Sind eine innenpolitische Liberalisierung sowie eine, von vielen erhoffte, außenpolitische Kontinuität realistisch und wie versteht Deutschland seine Rolle als Partner Äthiopiens in Zeiten des Umbruchs?

Berliner Afrikakreis: Frieden, Sicherheit und Demokratie – Wie weiter mit der Afrikanischen Union?

31 Jan 2013 – 18:00

In Afrika nimmt die Zahl der gewaltsamen Konflikte wieder zu, während die Qualität der Demokratien auf dem Kontinent schwindet. Dies setzt die afrikanische Krisen- und Konfliktbewältigung unter wachsenden Druck: Die Afrikanische Union (AU) steht vor dem Problem, wie sie gleichzeitig ihre 2002 beschlossene Friedens- und Sicherheitsarchitektur sowie die 2007 verabschiedeten Ziele zur Regierungsführung um die „African Charter forDemocracy, Elections and Governance“ umsetzen und miteinander vereinbaren kann. Die AU-Kommission genießt dabei für ihre Politik des Friedens, der Sicherheit und der Demokratie nur begrenzten Rückhalt unter den Mitgliedstaaten.Im Mittelpunkt der Veranstaltung steht deshalb die Frage, welche Rolle die AU-Kommission als eigenständiger Akteur im Interessengeflecht der Nationalstaaten und der internationalen Gemeinschaft überhaupt spielen kann.
Der Berliner Afrikakreis findet diesmal in Kooperation und in den Räumen des GIGA German Institute of Global and Area Studies statt. Bitte richten Sie Ihre Anmeldung bis zum 29. Januar 2013 an franza.drechsel@giga-hamburg.de (die Zahl der Teilnehmenden ist beschränkt).

Berliner Afrikakreis:Tanzania’s Vision 2025 – Will the development strategy deliver?

13 Nov 2012 – 19:00

Die tansanische Regierung hat sich mit ihrer Entwicklungsstrategie „Vision 2025“ ambitionierte Ziele gesetzt. Das Einkommen der Bevölkerung soll in den nächsten 15 Jahren auf einen mittleren Standard im internationalen Vergleich angehoben werden, die Wirtschaft soll wettbewerbsfähig und nachhaltig werden, das Bildungsniveau der Bevölkerung massiv angehoben werden, die politische Führung strebt eine funktionierende, aufeinander abgestimmte Organisation ihrer ausführenden Organe an. Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen setzt die Regierung in erster Linie auf eine neoliberale Politik. Die Landwirtschaft soll industrialisiert, die Produktion  erhöht und Bodenschätze wie Gold und Uran abgebaut werden, um weiterhin hohe Wachstumszahlen zu gewährleisten und somit die gesamtgesellschaftliche Entwicklung Tansanias voranzutreiben. Kritiker sehen in diesen Maßnahmen blinden Aktionismus, die Gefahr unwiderruflicher Umweltschäden sowie eine Missachtung der armen Landbevölkerung. Gewinne fließen ausschließlich an eine kleine Elite, die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander. Korruption, Misswirtschaft und die schwache Zivilgesellschaft erscheinen alsreale Hindernisse auf dem Weg zur Erreichung der „Vision 2025“.
Wie realistisch ist die Zielerreichung? Wie kann den damit verbundenen Herausforderungen begegnet werden? Welche Rolle spielen die Internationale  Gemeinschaft und die deutschen Partner auf dem Weg in den Wohlstand?Diese und viele weitere Fragen würden wir gerne mit Ihnen diskutieren.
Weitere Informationen zum Netzwerk für Wirtschaftsforschung International Growth Centre (IGC) und Amb. Charles Mutalemwa: www.theigc.org/people/charles-k-mutalemwa
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Berliner Afrikakreis: Mehr Geschlechtergerechtigkeit? Zur Frauenquote in Afrika

11 Okt 2012 – 18:00

Die in den vergangenen 50 Jahren vielerorts in Subsahara-Afrika eingeführten Frauenquoten für politische Gremien sind überraschend erfolgreich. Inzwischen wird jedoch in Afrika diskutiert, ob diese Quoten neben der zahlenmäßigen Repräsentation von Frauen tatsächlich zu mehr Einfluss von Frauen auf politische Entscheidungen und zu einer Veränderung der gesellschaftlichen Machtverhältnisse geführt haben. Im Mittelpunkt steht deshalb die Frage: Liegt lediglich eine Scheinbeteiligung vor oder führen Frauenquoten wirklich zu gesellschaftlichen Veränderungen und mehr Geschlechtergerechtigkeit in Afrika?Grundlage der Veranstaltung ist der GIGA Focus Afrika Nr. 5/2012 von Antonie Katharina Nord (www.giga-hamburg.de/giga-focus/afrika).
Bitte richten Sie Ihre Anmeldung bis zum 9. Oktober 2012 an franza.drechsel@giga-hamburg.de (die Zahl der Teilnehmenden ist beschränkt). Leider kann kein barrierefreier Zugang gewährleistet werden.

Berliner Afrikakreis: Mali – Demokratisierung, Separatismus und Islamismus

12 Sep 2012 – 19:00
Mali galt als demokratische „Erfolgsgeschichte“ in Westafrika. Im März diesen Jahres machten jedoch Militärs erneuten Präsidentschaftswahlen und einer anvisierten Amtsübergabe durch Präsident Touré, am Ende seiner 2. Präsidentschaft, einen Strich durch die Rechnung. Ein Militärputsch aus Frust über schwere militärische Rückschläge im Norden des Landes, welcher mittlerweile unter Führung einer labilen Koalition aus Tuareg und AQIM nahestehende Gruppierungen (Al-Qaida im Islamischen Maghreb) seine Unabhängigkeit erklärt hat, beendete vorerst zwei Jahrzehnte demokratischer Konsolidierung. Die Sicherheitslage der gesamten Region gilt aufgrund des Festsetzens von AQIM als kritisch. ECOWAS und AU sind entsprechend alarmiert und engagieren sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten, um auf eine rasche Wiederherstellung einer verfassungsmäßigen Ordnung zu drängen sowie die regionale Sicherheit zu gewährleisten.Wir wollen darüber diskutieren, wie diese schwierigen Aufgaben angegangen werden können. Wie stehen die Chancen für eine baldige Re-Demokratisierung Malis? Wie groß sind die Gefahren des Separatismus und des militanten Islamismus für die Zukunft des Landes sowie der Region? Wie können die Interessen der Tuareg längerfristig innerhalb des malischen Staates integriert werden?

Berliner Afrikakreis: Book Presentation/Discussion: The Curse of Berlin: Africa after the Cold War

29 Aug 2012 – 19:00

The Curse of Berlin refers to the Conference of Berlin in 1884 – 1885 at which the rules wereeffectively set by European states for the partition of Africa. Dr Adebajo argues in his book thathistorical and structural events continue to affect and shape Africa’s contemporary internationalrelations. It adopts a historical approach, even though its main focus is on contemporary Africanpolitics. Analysing Africa’s quest for security, for leadership, and for unity the book offers “anintellectually and morally courageous analysis of Africa’s place in the world, a tracing of itstraumatic history, not to bemoan it, but to understand where Africa has come from, to appreciatewhere it is at present, and to shed light on where it is headed” (Professor Francis M. Deng, UNSpecial Adviser on the Prevention of Genocide).
Adekeye Adebajo has been Executive Director of the Centre for Conflict Resolution (CCR), CapeTown, South Africa since 2003. He served as Director of the Africa Programme of the New YorkbasedInternational Peace Academy. During the same period, Dr. Adebajo was an AdjunctProfessor at Columbia University’s School of International and Public Affairs (SIPA) in New York.Dr. Adebajo served on UN missions in South Africa, Iraq and Western Sahara. He is the author ofBuilding Peace in West Africa; Liberia’s Civil War; The Curse of Berlin; and UN Peacekeeping inAfrica. He obtained his doctorate from Oxford University in England, where he studied as aRhodes Scholar.
Herta Däubler-Gmelin, by profession a lawyer (constitutional, international, European law), wasFederal Minister of Justice from 1998 to 2002 and a member of the German Bundestag from1972 to 2009. Mrs Däubler-Gmelin is teaching as an honorary professor at FU Berlin, TongjiUniversity Shanghai, RWTH Aachen. Her main focus is on constitutional and international law,human rights and humanitarian law. She headed the German – SADEC Parl. Group and theAfrica Working Group of the SPD and chaired the Committee for Human Rights and HumanitarianAid of the German Bundestag and of COE`s Parliamentary Assembly. Now she is a consultant inconstitutional and human rights matters in various countries, e.g. Vietnam, Tunisia, Turkey and tothe EU–Commission.
The discussion will be in English. No registration necessary.

Berliner Afrikakreis: Die Türkei in Afrika – Im Schatten des Neo-Osmanismus?

7 Jun 2012 – 18:00

Mit dieser Diskussionsreihe wollen der Berliner Afrikakreis und das GIGA gemeinsam neueste wissenschaftliche Analysen des GIGA Focus Afrika vorstellen und mit den Autor(inn)en sowie der interessierten Öffentlichkeit  diskutieren. Die AKP-Regierung der Türkei strebt eine aktivere Rolle des Landes in der Nahostregion und in der Weltpolitik an, die teils kritisch als Neo-Osmanismus interpretiert wird. Mit der außenpolitischen Offensive gegenüber Afrika sollen die regionalen Machtinteressen des Landes auf globaler Ebene abgesichert werden. In Afrika tritt die Türkei damit in direkte Konkurrenz zu anderen externen aufstrebenden Mächten wie Brasilien, Indien und China. Dabei bedient sie sich vor allem der Instrumente einer Soft Power oder Zivilmacht. Noch geht es ihr weniger um afrikanische Rohstoffe als um afrikanische Stimmen bei den Vereinten Nationen.
Der Frage nach den Interessen und Zielen des türkischen Engagements auf dem afrikanischen Kontinent wollen wir im Rahmen unserer Veranstaltung nachgehen und dabei die Chancen für Afrika diskutieren.Grundlage für die Veranstaltung ist der GIGA Focus Afrika Nr. 1/2012 von Gero Erdmann und Olga Herzog (www.giga-hamburg.de/giga-focus/afrika).
Bitte richten Sie Ihre Anmeldung bis zum 5. Juni 2012 an drechsel@giga-hamburg.de (die Zahl der Teilnehmenden ist beschränkt).
Leider kann kein barrierefreier Zugang gewährleistet werden.

Berliner Afrikakreis: Land Grabbing in Afrika? – Gestaltungsspielräume für Landinvestitionen am Bsp. Sierra Leone

26 Apr 2012 – 19:00

Großflächige Agrarinvestitionen gewinnen in den ländlichen Räumen Afrikas zunehmend anBedeutung. Mit ihnen sind idR große Erwartungen der lokalen Bevölkerung, ambitionierteVersprechen der internationalen Investoren sowie weitreichende Hoffnungen der betroffenenRegierungen verbunden. Die Realität ist jedoch meist ernüchternd, zumal für dieKleinbauern. Diese verlieren Zugang zu genutztem Land, Kompensationszahlungenentschädigen oft nicht ausreichend für Verdienstausfall, neue Jobs werden aufgrundmechanisierter Produktion nicht ausreichend geschaffen, Gemeinden können mit dem durchdie Investitionen einsetzenden lokalen Strukturwandel nicht mehr mithalten. IntransparenteKonzessionsvergaben und überforderte nationale Regierungen tragen das ihre zumentstehen von sozialem Konfliktpotential bei. In Sierra Leone wurden mittlerweile bis zu 20Prozent des landwirtschaftlich nutzbaren Landes verpachtet bzw. werden momentanverhandelt.Das BMZ sieht die Risiken, fordert jedoch im jüngsten Strategiepapier „Investitionen in Landund das Phänomen des Land Grabbing“ (www.bmz.de) die Nutzung vonGestaltungsspielräumen für nachhaltige Agrarinvestitionen. Auf internationaler Ebenewurden in einem mehrjährigen Prozess unter Federführung der FAO und mit starkerBeteiligung der deutschen Regierung (BMELV) Leitlinien entwickelt, die Grundsätze für eineverantwortungsvolle Verwaltung von Boden- und Landnutzungsrechten beschreiben. Im Maisollen diese Leitlinien bei einer außerordentlichen Sitzung des VN-Ausschusses fürWelternährung angenommen werden.Können diese Leitlinien dazu beitragen, Investitionen „verantwortungsvoller“ zu gestalten?Und welche Gestaltungsspielräume gibt es vor Ort tatsächlich? Diese und weitere Fragenwollen wir mit Ihnen und den Referenten diskutieren.
In Kooperation mit der Deutschen Welthungerhilfe und dem Afrikahaus.

Präsidentialismus in Afrika: Spielräume für Demokratisierung und wirtschaftliche Entwicklung

22 Mär 2012 – 18:00

Afrika gilt als Kontinent der notorisch übermächtigen Staatspräsidenten. Die präsidentiellen Regierungssysteme südlich der Sahara werden oft als Hemmschuh für Demokratisierung und Entwicklung gesehen. Allerdings ist der formale Präsidentialismus nicht das zentrale Problem. Es mangelt insbesondere an wirksamen politischen Gegengewichten, an handlungsfähigen Parlamenten und einer starken Justiz.
Alexander Stroh und Johanna Klotz stellen im GIGA Focus Afrika „Präsidentialismus in Afrika“, Nr. 9/2011 (www.giga-hamburg.de/giga-focus/afrika) dar, dass Präsidentialismus weniger Ursache fehlender Demokratie sei, sondern vielmehr Folge autoritärer Herrschaft. Statt den schwer durchsetzbaren Wechsel zum parlamentarischen System anzustreben, erscheint die Stärkung der Handlungsfähigkeit von Parlamenten und Verfassungsgerichten als das erfolgversprechendere Mittel der Demokratieförderung.
Der Frage nach Spielräumen für Reformen präsidentieller Systeme sowie grundsätzlich nach deren Rolle für die Demokratisierung und wirtschaftliche Entwicklung des Kontinents wollen wir im Rahmen unserer Veranstaltung nachgehen und dabei Ansatzpunkte für eine Stärkung von Demokratisierungsprozessen in Afrika diskutieren.
Mit dieser Diskussionsreihe wollen der Berliner Afrikakreis und das GIGA gemeinsam neueste wissenschaftliche Analysen des GIGA Focus Afrika vorstellen und mit den Autor(inn)en sowie der interessierten Öffentlichkeit diskutieren.

Bitte richten Sie Ihre Anmeldung bis zum 20. März 2012 an goldstein@giga-hamburg.de (die Zahl der Teilnehmenden ist beschränkt).

Berliner Afrikakreis: Quo vadis Malawi?

16 Feb 2012 – 19:00

Noch vor drei Jahren für seine Entwicklungspolitik und wirtschaftliche Entwicklung international anerkannt und gelobt, befindet sich Malawi in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise und sorgte vor allem 2011 für negative Schlagzeilen. Der seit 2009 mit absoluter Parlamentsmehrheit regierende Präsident wa Mutharika konnte die Erfolge seiner ersten Amtszeit nicht fortsetzen. Gesetzesänderungen zur Einschränkung der Pressefreiheit, Ausweitung der Strafbarkeit von Homosexualität und Eingriffe in die Unabhängigkeit der Justiz; Treibstoffmangel und Inflation und die Ausweisung des britischen High Commissioners führten zu Protesten der Bevölkerung und zunehmend angespannten internationalen Beziehungen. Dramatischer Höhepunkt war der Tod von fast 20 Menschen nach dem gewaltsamen Vorgehen von Polizei und Armee im Zusammenhang mit Demonstrationen im Juli 2011.Was bedeutet diese Entwicklung beispielsweise für die Entwicklungszusammenarbeit? Nach den entwicklungspolitischen Regierungsverhandlungen Ende 2011 sagte Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel: „Deutschland hat die entwicklungspolitische Zusammenarbeit an die veränderten Rahmenbedingungen in Malawi angepasst. Grundlegende demokratische und rechtsstaatliche Errungenschaften wie Presse¬freiheit und eine unabhängige Justiz sowie die Nachhaltigkeit der beachtlichen Entwicklungserfolge der letzten Jahre sind in Gefahr. Für eine Neuzusage von allgemeiner Budgethilfe fehlten daher wesentliche Voraussetzungen, die begleitenden Maßnahmen zur Stärkung des öffentlichen Finanzwesens werden aber fortgeführt und ausgebaut.“ Was waren die Gründe für diese Entwicklung? Was kann die malawische Bevölkerung tun, wie ist die Situation der sogenannten Zivilgesellschaft, welche Handlungsspielräume hat die politische Opposition?

Berliner Afrikakreis: Deutsche Afrikapolitik und das Afrika-Konzept der Bundesregierung

15 Dez 2011 – 18:00

Im Juni dieses Jahres stellte die Bundesregierung ihr lange erwartetes Afrika-Konzept vor – ein Papier, das Referenzdokument für das Engagement der Bundesregierung in und mit Afrika sein soll. Es verspricht „Partnerschaft auf Augenhöhe“, ein neues Kapitel in den Beziehungen zu Afrika soll aufgeschlagen werden. In diversen Bewertungen wurde mehrheitlich gelobt, dass es gelungen sei, ein ressortübergreifendes Konzept zu erarbeiten.Kritisiert wurde, dass dieses zu sehr in der bloßen Darstellung von Problemen und grundsätzlichen Potentialen stecken bleibt. „In gemeinsamer Anstrengung wollen wir die afrikanischen Gesellschaften und Staaten auf ihrem Weg zu Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit unterstützen.“, so Außenminister Westerwelle. Was genau ist darunter zu verstehen bzw. wie hat sich dies in den letzten Monaten gezeigt? Betont wird beispielsweise eine stärkere Verzahnung von Außenwirtschaftsförderung und Entwicklungszusammenarbeit, auch um die  Absatzchancen deutscher Unternehmen zu erhöhen. Wie verhält sich dies zu übergeordneten Zielen der  Armutsbekämpfung und Demokratisierung? Kann die deutsche Politik und Entwicklungszusammenarbeit dieVorgaben des Konzepts umsetzen?
Mit dieser Veranstaltung möchten wir auch an den letztjährigen Afrikakreis zu „Deutsche Afrikapolitik: 1. Jahr schwarz-gelbe Bundesregierung“ anknüpfen, bei dem bereits Herausforderungen und Notwendigkeiten deutscher Afrikapolitik diskutiert wurden. Wie wird nach einem Jahr die Reform bzw. Fusion der Vorfeldorganisationen deutscher Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der technischen Zusammenarbeit eingeschätzt? Wie steht es um Koordination und Kompetenzverteilung zwischen BMZ und AA? Auch wollen wir den letzten Afrikakreis in diesem Jahr nutzen, um über aktuelle politische Entwicklungen in Afrika zu sprechen und einen Ausblick für 2012 wagen.

Berliner Afrikakreis: Pastoralist conflicts and civil peace building in South Ethiopia and bordering areas

9 Nov 2011 – 19:00

The South Omo Zone in Southern Ethiopia is home for a myriad of nations and nationalities, many of which live a pastoralist livelihood – characterized by mobility and cattle herding. Social and ecological transformation processes, however, are leading to shortages and changing distributions of natural resources. Farmers and pastoralists are competing over land and other natural resources. Violent conflicts over pasture, water and cattle still persist – especially among the different pastoralist groups. Although traditional cattle rustling existed for a long time – the severity and intensity of these conflicts has been increasing. The root causes are manifold: proliferations of small arms and light weapons, the impacts of climate change, increase of livestock, overuse and degradation of pasture, population growth in the pastoralist societies. The non-governmental organization AEPDA – founded by young people with pastoralist origins – is working on non-violent conflict resolution approaches. Supported by the GIZ – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (Civil Peace Service), AEPDA has been engaged in peace building between different pastoralist societies since 2007. Together with the Executive Director of AEPDA Admasu Lokubal Lokaley and with Michael Eberlein from GIZ, we want to discuss questions such as: How do the cross-border peace initiatives work? What are traditional conflict resolution mechanisms in the pastoralist areas? How do they combine with modern instruments? In which way can development cooperation, in particular the Civil Peace Service programme contribute?
The presentation and discussion will be mainly English – no translation available.
Please find the presentations here.

Berliner Afrikakreis: Transparency in the extractive industries – The case of Mozambique

26 Okt 2011 – 19:00

Mosambik besitzt beachtliche Rohstoffvorkommen für deren Abbau die Regierung derzeitausländische Investoren sucht und Konzessionen erteilt. Die Vertragsbedingungen werden allerdingswie Staatsgeheimnisse behandelt. Die Größe der Vorkommen wie auch die ausgehandeltenVergütungen sind intransparent und die Zivilgesellschaft hat keinen Zugang zu den Informationen.Gleichzeitig gehört Mosambik noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt und die Entwicklungender letzten Jahre zeigen, dass vom Wirtschaftswachstum nur eine kleine Elite profitiert, die zudem diepolitischen Entscheidungsträger stellt. Der Anteil der ländlichen Bevölkerung, deren Einkommen unterder Armutsgrenze liegt, wächst weiter. Mosambik ist nur ein Beispiel für eine Situation des Reichtumsin der Armut, wie sie in vielen rohstoffreichen Ländern Afrikas vorherrscht.
Barbara Kowalczyk-Hoyer berichtet vom Konzept der Revenue Transparency im Öl- und Gassektor(s.a. den aktuellen TI Bericht “Promoting Revenue Transparency in Oil and Gas Companies”).Thomas Selemane vom Centro de Integridade Pública, CIP, wird über die aktuelle Situation inMosambik berichten und die Forderungen und Strategien der Zivilgesellschaft vorstellen.
Zu welchen Bedingungen bieten afrikanische Länder ihre Konzessionen auf dem internationalen Marktan? Wie kann sichergestellt werden, dass der Rohstoffreichtum Mosambiks zu größerem Wohlstandder Bevölkerungsmehrheit beiträgt und zur Armutsbekämpfung eingesetzt wird? Welche Rolle spielenTransparenzinitiativen, wie die Extractive Industries Transparency Initiative (EITI) oder RevenueTransparency? Wie können diese Transparenzintitativen die Zivilgesellschaft in Mosambikunterstützen? Wer sollte zu besserer Transparenz im extraktiven Sektor beitragen – Firmen, oderRegierungen?
Der Berliner Afrikakreis findet dieses Mal in Kooperation mit dem KoordinierungsKreis Mosambik (KKM e.V.) undTransparency International statt und mit finanzieller Unterstützung des BMZ.

Berliner Afrikakreis: Zentralafrika vor dem Aufbruch?

14 Jul 2011 – 19:00

Zentralafrika, durch zwei Wirtschafts- und Währungsgemeinschaften regionalpolitisch umschrieben, ist eine sehr heterogene Region, zerstört durch Bürgerkriege, beherrscht von autoritären Regimen und trotz Ressourcenreichtum von Massenarmut gekennzeichnet. Die vielfältigen Entwicklungspotenziale blieben weitgehend ungenutzt. Externe strategische wie auch regionale wirtschafts- und sicherheitspolitische Interessen der herrschenden Eliten stehen einer nachhaltigen wirtschaftlichen und demokratischen Entwicklung im Wege. So lautet die Bestandsaufnahme von Dr. Treydte im jüngsten GIGA Fokus Afrika „Zentralafrika vor neuem Aufbruch?“ http://www.giga-hamburg.de/dl/download.php?d=/content/publikationen/pdf/….
Wir wollen mit unseren Gästen über Voraussetzungen und Ansätze für eine entwicklungsfördernde Erschließungder Rohstoffvorkommen und Potenziale Zentralafrikas diskutieren. Welche Bedeutung haben dabei die Regionalorganisationen? Wie wichtig sind externe Interessen? Sollte eher auf einen funktionierenden Staat oder marktwirtschaftliche Lösungen gesetzt werden? Wie steht es um demokratische Transformationsprozesse innerhalb der Region?

Der Berliner Afrikakreis findet dieses Mal in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung statt.

Berliner Afrikakreis: Die Afrikanische Union und die aktuellen Konflikte in Afrika

6 Jun 2011 – 19:00

Im Rahmen ihrer entstehenden Friedens- und Sicherheitsarchitektur und auf Basis eines erweiterten Sicherheitsbegriffs hat die Afrikanische Union (AU) ein Interventionsgebot formuliert, welches ihr erlaubt, bei Kriegsverbrechen, Genozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie „ernsthafter Bedrohung der legitimen Ordnung“ in einem Mitgliedsstaat zu intervenieren (“from non-intervention to non-indifference”). Die AU sieht sich für das Wohlergehen der afrikanischen Menschen („from regime to human security“) sowie für die Förderung von demokratischen Verfahren, guter Regierungsführung, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechten verantwortlich.Trotz zahlreicher Erfolge bei der Transformation autoritärer Regime in Afrika seit Beginn der 1990er Jahre ist der Kontinent seit einigen Jahren mit erheblichen Rückschritten bei der Etablierung von Demokratien konfrontiert. In den letzten Jahren kam es wieder vermehrt zu Staatsstreichen, zu gewaltsamen Ausschreitungen vor und nach Wahlen sowie zu ernsten Verfassungskrisen. Die AU muss also zunehmend nicht nur in Bürgerkriegen und zurVermittlung von Machtteilungsabkommen intervenieren.

Die Veranstaltung will aufarbeiten, wie sich die Afrikanische Union, besonders der Peace and Security Council, in die Mediation der jüngsten Krisen und Konflikte Afrikas (u.a. Revolutionen im Maghreb, Machtkampf in der Cote d’Ivoire) eingebracht hat und worin die besonderen Schwierigkeiten und Herausforderungen liegen. So wird auch diskutiert werden, wer gegenwärtig die wichtigen Akteure auf dem Kontinent sind, welche Interessen verfolgt werden und was dies für die Handlungsfähigkeit der AU gegenüber politischen Krisen sowie für die weitere Entwicklung der Friedens- und Sicherheitsarchitektur bedeutet.

Die Veranstaltung findet diesmal statt in Zusammenarbeit mit dem Berliner Entwicklungspolitischen Ratschlag (BER), gefördert aus Mitteln des BMZ.

Berliner Afrikakreis: Challenges Facing Sudan after Separation Day 2011

17 Mai 2011 – 19:00

Sudan is the largest country in Africa, one million square miles. The people of Southern Sudan voted for independence in a referendum on self-determination, January 2011. As a result “The State of South Sudan” will emerge on 9 July 2011, the final landmark in the Comprehensive Peace Agreement which ended two decades of war between North and South of the Country. The official declaration of separation for South Sudan is an historic juncture at which the two successor states will wrap-up almost two hundred years of unpopular association in one country, the Republic of Sudan. The presentation will address challenges and problems ahead as well as choices of policy and strategy that the predecessor state in North Sudan need to pursue, particularly, in the five borderline states with the new sovereign state of South Sudan.

Afrikakreis: Industrialisation, Trade & Raw Materials: Sufficient policy space for sustainable economic development in Africa?

14 Apr 2011 – 19:00

Viele afrikanische Staaten sind reich an natürlichen Ressourcen. Doch bisher profitieren dieseLänder kaum von ihrem Reichtum. Unverarbeitete Rohstoffe wie Metalle, Erdöl oder Kakao werdenin großem Stil exportiert. Die profitable und arbeitsplatzintensive Weiterverarbeitung dieserRohstoffe findet jedoch im Ausland statt, meist in der EU, in den USA oder in China. Die Abhängigkeit von Rohstoffexporten zu reduzieren und eigene weiterverarbeitende Industrienaufzubauen, bleiben zentrale Herausforderungen der wirtschaftlichen Entwicklung Afrikas.Welche Strategien zum Aufbau eigener, nachhaltiger und Beschäftigung schaffender Industrien sind Erfolg  versprechend? Haben afrikanische Staaten ausreichenden Handlungsspielraum zurDurchsetzung einer eigenständigen Wirtschaftspolitik? Kann die europäische Handels- und Rohstoffpolitik zur Diversifizierung und Industrialisierung der afrikanischen Wirtschaft beitragen,oder steht sie dem Aufbau einer nachhaltigen Ökonomie in Afrika im Weg?
Der Berliner Afrikakreis findet dieses Mal in Kooperation mit Oxfam Deutschland statt.

Berliner Afrikakreis: West Africa – 50 Years of Independence – Quo vadis?

30 Mär 2011 – 19:00

Ghana verzeichnet 50 Jahre nach der Unabhängigkeit ein solides Wirtschaftswachstum und politischeStabilität, Cote d´Ivoire hingegen – einstiges „Vorzeigeland“- versinkt im Bürgerkrieg. Wie ist die Situation Westafrikas insgesamt zu beurteilen, fallen die frankophonen Länder in der Entwicklung zurück? Wie wirkt sich die Krise des Wirtschaftszentrums Cote d´Ivoire auf die Nachbarländer aus? Wie haben sich die gemeinsamen Regionalinstitutionen entwickelt und leisten sie einen Beitrag zu Stabilität und Entwicklung? Welche Rolle spielt die „neue“ französische Afrikapolitik?

Berliner Afrikakreis: Zwei Jahre Präsidentschaft Jacob Zuma – Wo steht Südafrika?

8 Mär 2011 – 19:00

Mit der Entmachtung Thabo Mbekis und der Wahl Jacob Zumas zum Präsidenten Südafrikas verbandensich große Hoffnungen aber auch Befürchtungen für die Zukunft des Landes. Während sich vor allem diejungen ANC-Mitglieder eine fundamentale Verbesserung des Kampfes gegen die Armut erhofften,befürchteten viele im In- und Ausland eine Verschlechterung der Wirtschaftslage, der Demokratie und derguten Regierungsführung.Wie sind diese Erwartungen nach zwei Jahren Präsidentschaft Zumas zu bewerten? Wie ist Südafrikadurch die Weltwirtschaftskrise gekommen, hat sich die Lage der Armen verbessert? Ist die Demokratieintakt und hat Südafrika positiven Einfluss auf die Krise im Nachbarland Simbabwe genommen?Diese und weitere aktuelle Fragen wollen wir mit drei ausgewiesenen Kennern der politischen Strukturendes Landes diskutieren.Wir freuen uns auf eine intensive Erörterung dieser für die Zukunft Südafrikas aber auch ganz Afrikasentscheidenden Fragen.

Berliner Afrikakreis: Land Grabbing – Ausverkauf von Afrika?

24 Jan 2011 – 19:00

Neueste Studien von Forschungsinstituten schlagen Alarm: ohne eine massive Steigerung der Produktivität in der Landwirtschaft ist die Versorgungssicherheit der Weltbevölkerung mit Lebensmittelnin Zukunft nicht mehr gewährleistet. Die gegenwärtige Rekordhöhe der Preise für Nahrungsmittel zeigt,dass dies keine leere Drohung ist. Da das größte Potenzial in Afrika vermutet wird, haben großflächige Landkäufe (Land Grabbing) von Investoren aus Asien, dem Nahen Osten und Großbritannien sprunghaftzugenommen. Während die Weltbank diese Investitionen als „Wiederentdeckung der Landwirtschaft“grundsätzlich begrüßt, prangern Nichtregierungsorganisationen wie FIAN die damit häufig verbundene Vertreibung der lokalen Bevölkerungen schlicht als Landraub an.Wir wollen deshalb mit den Experten die Frage diskutieren, ob die notwendigen Investitionen in die Landwirtschaft zwangsläufig zur Benachteiligung der Kleinbauern führen müssen oder nicht auch Chancen für eine nachhaltige landwirtschaftliche Entwicklung bedeuten. Dies soll auch an konkreten Fallbeispielen genauer untersucht werden.

Berliner Afrikakreis: Zivile Konfliktbearbeitung und -prävention in Afrika: Möglichkeiten und Mittel deutscher EZ

15 Dez 2010 – 19:00

Die zivile Konfliktbearbeitung spielt in der deutschen Aussenpolitik gegenüber den Instrumenten der militärischen Konfliktbearbeitung nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Dieses Missverhältnis ist deutlich an den Ausgaben zu sehen, die für die Befriedung und den Wiederaufbau etwa in Afghanistan bereitstehen. Für Maßnahmen der zivilen Konfliktbearbeitung und -prävention steht nur ein Bruchteil der Mittel zur Verfügung, die für militärische Operationen ausgegeben werden. Zivile Konflikt- und Krisenprävention, traditionell ein Themenfeld der Entwicklungspolitik, spielt aber im Zuge der zunehmenden Politikfeldintegration insbesondere zwischen Aussen-, Sicherheits-, Entwicklungs- und Umweltpolitik, eine zunehmend bedeutendere Rolle. Dies ist nicht zuletzt an dem vor 6 Jahren von der deutschen Bundesregierung beschlossenen Aktionsplan „Zivile Krisenprävention, Konfliktlösung und  Friedenskonsolidierung“ zu sehen.
Die Ansätze und Instrumente der zivilen Konflikt- und Krisenprävention sind vielfältig und gehen in der Praxis häufig mit den Konzepten und Instrumenten der Armutsbekämpfung ineinander über. So stellt sich, genau wie bei Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, die klassische Frage nach der Effektivität und den Wirkungen der Ansätze und Instrumente der zivilen Krisenprävention und Konfliktlösung, etwa des Ansatzes des Zivilen Friedensdienstes (ZFD). Wir wollen uns an diesem Abend unter anderem mit folgenden Fragen beschäftigen:

Welche wesentlichen Instrumente und Mittel deutscher Internationaler- und Entwicklungszusammenarbeit zur Krisenprävention und Konfliktbearbeitung in Afrika gibt es?

Welche Ergebnisse und Erkenntnisse hat der 2010 erschienene, dritte Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des Aktionsplans „Zivile Krisenprävention, Konfliktlösung und Friedenskonsolidierung“ hervorgebracht?

Welche Wirkungen der Ansätze und Instrumente können festgestellt werden?

Wie konflikt- und krisensensibel ist die deutsche internationale -und Entwicklungszusammenarbeit in den letzten Jahren geworden? Was sind die lessons learnt aus 10 Jahren ZFD?

Berliner Afrikakreis: Deutsche Afrikapolitik: 1. Jahr schwarz-gelbe Bundesregierung

27 Okt 2010 – 19:00

Entwicklungs- und afrikapolitisch hat sich die schwarz-gelbe Bundesregierung durchausambitionierte Ziele in den Koalitionsvertrag geschrieben. Neben der Erarbeitung eines neuen,ressortübergreifenden Konzepts für die Zusammenarbeit mit dem Afrikanischen Kontinent, solltenin den Bereichen Unterstützung der afrikanischen Sicherheitsbemühungen und Stärkung der AUneue Schwerpunkte gesetzt werden. Daneben sollten zukünftig „Außenwirtschaft undEntwicklungszusammenarbeit besser aufeinander aufbauen und optimal ineinander greifen“, sowiedie afrikanische Zivilgesellschaft gestärkt werden. Die Reform der Vorfeldorganisationen deutscher Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der technischen Zusammenarbeit wurde ebenfalls benannt.Mit Blick auf die Notwendigkeit einer Neuausrichtung deutscher Afrikapolitik fordert die Konrad-Adenauer-Stiftung in ihrem jüngsten afrikapolitischen Grundsatzpapier, dass die steigende geopolitische und strategische Bedeutung Afrikas eine adäquate Entsprechung durch deutscheAfrikapolitik erhalten müsse. Dabei sollte der Ausgestaltung entwicklungsfördernder Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wirtschaften und Handeln in und mit Afrika größererStellenwert eingeräumt werden als der Höhe der öffentlichen Transferleistungen.Wie sieht nun die Neuausrichtung deutscher Afrikapolitik unter der schwarz-gelben Regierung aus?Was wurde im 1. Jahr erreicht, was ist in den kommenden Monaten und Jahren zu erwarten (TZ-Reform,Afrikakonzept)?

Berliner Afrikakreis: Wirtschaftswunderland Ruanda?

29 Sep 2010 – 19:00

Während die politische Situation in Ruanda insbesondere nach den Vorfällen im Zusammenhang mit der letzten Präsidentenwahl international heftig in der Kritik steht, wird die wirtschaftliche Performance des Landes einhellig gelobt und sogar als Vorbild für Afrika hingestellt. Jährliche wirtschaftliche Wachstumsraten von über 7%, ein regelrechter Investitionsboom und die kürzliche Ernennung Ruandas durch die Weltbank zum Reformland des Jahres haben dem Land die Bezeichnung „Wirtschaftswunderland“ eingetragen. Präsident Kagame hofft, durch eine rasante wirtschaftliche Entwicklung die schicksalhafte innere Zerrissenheit, die 1994 zu dem grausamen Völkermord geführt hatte, langfristig zu überwinden.
Gibt es aber überhaupt eine Basis für eine nachhaltige Entwicklung dieses ressourcenarmen Binnenlandes? Woher sollen die finanziellen Mittel für die notwendigen Investitionen kommen und kann Ruanda sogar zu einer regionalen Wirtschaftsmacht werden – wie es unser Referent postuliert? Geht Ruanda den „chinesischen Weg“: freie Wirtschaft aber autoritärer Staat?

Berliner Afrikakreis: Fighting HIV/AIDS in Zimbabwe – Challenges and Perspectives for Community Involvement

30 Aug 2010 – 19:00

Trotz der politischen und wirtschaftlichen Krise ist es in Zimbabwe in den letzen 10 Jahren gelungen, die HIV/AIDS Infektionsrate in der Bevölkerung mehr als zu halbieren. Vor dem Hintergrund kollabierender öffentlicher Gesundheits- und Sozialsysteme leisteten insbesondere kommunale Nichtregierungsorganisationen – oftmals misstrauisch von staatlichen Akteuren betrachtet – mit einfachsten Mitteln und freiwilliger Arbeit einen bedeutenden Beitrag zu diesen Erfolgen.
Durch die Formierung der Nationalen Einheitsregierung hat sich diese Situation verändert:Die internationale Gebergemeinschaft hat ihr Engagement für Zimbabwe erheblich verstärkt.Während sich das staatliche Gesundheitssystem sehr langsam erholt, sind vor allem Nichtregierungsor-ganisationen Profiteure dieser Entwicklung geworden. Dies eröffnet einerseits neue Handlungsspielräu-me, stellt aber gleichzeitig auch eine Herausforderung an die logistischen, organisatorischen und perso-nellen Kapazitäten auf dem Weg zu einer umfassenden Versorgung der Betroffenen dar.

Berliner Afrikakreis:Diaspora – bedeutender Akteur bei Konfliktlösungen i.d. Herkunftsländern? – Beispiel Sierra Leone & Somalia

5 Jul 2010 – 19:00

Für die Entwicklungszusammenarbeit sowie für die Regierungen in den Entwicklungs- und Schwellenländern haben die Bedeutung und das Potenzial der Diasporas und der MigrantInnen für Entwicklungs-prozesse in den Herkunftsländern in den vergangenen 10 Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diasporas und MigrantInnen tragen finanziell erheblich zur Finanzierung ihrer Familien und makroökonomisch zum Ausgleich von Zahlungsbilanzen im Herkunftsland bei (Rücküberweisungen). Die Geldströme der MigrantInnen in die Herkunftsländer übersteigen die Mittel der internationalen Entwicklungs-zusammenarbeit bei Weitem (251 Mrd. US $ in Entwicklungs- und Schwellenländer 2007). Die Bedeutung dieses Akteurs für die internationale Entwicklungsfinanzierung wurde erkannt und ermittelt.Mittlerweile haben die Forschung sowie die Entwicklungszusammenarbeit ihren Blick auch auf die Bedeutung von Diasporas und MigrantInnen in der Konfliktminderung und Konfliktlösung in den Herkunftsländern gerichtet. Während die internationale- und Entwicklungszusammenarbeit immer differenziertere Instrumente und Strategien zur zivilen Konflikttransformation entwickelt haben, werden das Wissen und Know-How der Diaspora und MigrantInnen über die Herkunftsländer selten in die Konfliktlösungsstrategien der Geberländer einbezogen. Kann und sollte dieses Potenzial ebenfalls genutzt werden?Die GTZ hat im vergangenen Jahr ein Diskussionspapier verfassen lassen, in dem die friedensfördernden Beiträge verschiedener Diasporas beleuchtet wurden, darunter die Sierra leonische und Somalische Diaspora. Beispiele friedensfördernder Aktivitäten und Initiativen werden an diesem Abend von zwei engagierten Personen aus den genannten Diasporas vorgestellt sowie nach den konfliktmindernden Chancen, Grenzen und Wirkungen ihrer Aktivitäten gefragt.

Berliner Afrikakreis: EPAs – Gefahr oder Chance für Afrikas Entwicklung?

1 Jun 2010 – 19:00

Kaum ein Instrument der Entwicklungspolitik ist so heftig umstritten wie die Wirtschaftspartnerschaftsabkommen (EPAs) der EU. Während die EU nach dem weitgehenden Scheitern der bisherigen Lome-Abkommen den neuen, breiteren Ansatz preist, der handels – und entwicklungspolitische Ziele miteinander verbindet, sprechen NGOs und afrikanische Regierungen von neokolonialen Ambitionen der EU gegenüber ihren nur scheinbar gleichberechtigten Partnern und der Gefahr des Zusammenbruchs ganzer lokaler und nationaler Produktionszweige. Inzwischen liegen mehrere wissenschaftliche Untersuchungen vor, die eine sachliche Abwägung der Chancen und Gefahren insbesondere für die Industrialisierung afrikanischer Länder ermöglichen.

Berliner Afrikakreis: Quo vadis Niger? Demokratie durch Militärputsch?

19 Mai 2010 – 19:00

Im vergangenen Jahr sollte es in Niger demokratische Parlaments- und Präsidentschaftswahlen geben. Stattdessen löste der seit 1999 amtierende Präsident Mamadou Tandja Parlament und Verfassungsgericht auf und ließ die Verfassung per Referendum ändern, um sich für eine dritte Amtszeit, in einer umstrittenen und bereits im Vorfeld kritisierten Wahl im Oktober 2009, wählen zu lassen. Die alte Verfassung sah maximal zwei Amtsperioden vor.

Am 18. Februar diesen Jahres stürzte das Militär in Niger den Präsidenten und setzte die Verfassung außer Kraft. Die Militärs setzten einen „Obersten Rat zur Wiederherstellung der Demokratie“ (CSRD) ein, der das Land leitet und machten einen Zivilisten, Mahamadou Danda, zum vorläufigen Regierungschef. Gleichzeitig wurde für Oktober dieses Jahres ein Referendum für eine neue Verfassung versprochen. Neue Präsidentschaftswahlen sind am 26. Dezember geplant. Bei den Neuwahlen sollen zudem keine Mitglieder der derzeitigen Militärjunta kandidieren dürfen. Juntachef und de facto Staatsoberhaupt Maj Salou Djibo bekräftigte vor wenigen Tagen das Versprechen, dass sich das Land zu einem Beispiel von „Demokratie und guter Regierungsführung“ entwickeln werde und die Menschen von Armut und Korruption zu befreien. Wie sind diese Versprechen zu bewerten? Was ist von der derzeitigen Regierung zu erwarten? Wie reagiert die Militärjunta auf die derzeit herrschende Hungersnot im Land?

Berliner Afrikakreis: Dezentralisierung in Afrika – zum Scheitern verurteilt?

28 Apr 2010 – 19:00

Dezentralisierungsbestrebungen in Afrika gewannen seit den 1990er Jahren zunehmend an Bedeutung. Das Ende des Kalten Krieges brachte mit dem Zeitalter demokratischer Transformationsprozesse auch die Erkenntnis, dass eine bürgernahe und effiziente Gestaltung politischer Entscheidungs- und Verwaltungsstrukturen notwendig sei, um leistungsfähige demokratische Systeme zu schaffen, die sich die Anerkennung ihrer Bürger verdienen und sich derart legitimieren.

Das Aufbrechen zentralistischer Verwaltungsstrukturen und Kulturen gewann phasenweise und länderspezifisch weitgehende politische und zivilgesellschaftliche Unterstützung. Reformen wurden (und werden) in Gang gesetzt, kontinentalweit vernetzen sich die Akteure (beispielsweise im United Cities and Local Governments of Africa) und die internationale Gebergemeinschaft unterstützt diese Bestrebungen im Rahmen ihrer technischen und finanziellen Zusammenarbeit. Deutschland zeichnet sich hierbei als einer der weltweit führenden Akteure im Bereich Good Governance und Dezentralisierung aus.

Allein die Bilianz aus zwei Jahrzehnten intensiver Unterstützung von Dezentralisierungsvorhaben in Afrika fällt ernüchternd aus. Effiziente lokale Verwaltungssysteme konnten lediglich in den wenigsten Ländern etabliert werden, entscheidende Rahmengesetzgebungen wurden in den meisten Ländern systematisch von der politischen Elite verweigert, die konsequente Umverteilung politischer und vor allem finanzieller Entscheidungs- und Verfügungskompetenz von der nationalen auf die regionale/lokale Ebene ist faktisch so gut wie nirgends gelungen!

Worin liegen die Ursachen für eine derartige Bilanz? Ist die politische Kultur nationaler Eliten in Afrika mit ihrer besonderen Wertschätzung der Verfügungsgewalt über Ressourcen ein entscheidender Knackpunkt? Wird sich Afrika zukünftig verstärkt an asiatischen wirtschaftlichen sowie politischen Leitbildern orientieren und somit zu zentralistischinterventionistischen Entwicklungsmodellen zurückkehren? Was bedeutet das für die westliche Gebergemeinschaft und für die Bundesrepublik Deutschland: Reicht der Verweis auf die Langfristigkeit und Komplexität derartiger Reformprozesse aus oder muss ein Umdenken auch bei den Gebern stattfinden?

Berliner Afrikakreis – Neue Regierung – Neue Entwicklungspolitik?

24 Nov 2009 – 19:00

Der neue Koalitionsvertrag liegt vor und auch nach diesem Regierungswechsel sollen strukturelle als auch inhaltliche Punkte angegangen und „verbessert“ werden. Zudem soll ein „neues, ressort-übergreifendes Konzept“ für die Zusammenarbeit mit dem afrikanischen Kontinent erarbeitet wer-den. Schwerpunkte liegen auf der Unterstützung der afrikanischen Sicherheitsbemühungen und der Stärkung der Afrikanischen Union (AU).
Gleichzeitig wird im Koalitionsvertrag auch die Forderung gestellt, dass „Außenwirtschaft und Ent-wicklungszusammenarbeit besser aufeinander aufbauen und optimal ineinander greifen“ müssen. Auch müssen „entwicklungspolitische Entscheidungen die Interessen der deutschen Wirtschaft, ins-besondere des Mittelstandes, angemessen berücksichtigen“.
Ist dieser Fokus auf Wirtschaftkooperationen nur das erste Mal so offen ausgesprochen worden oder wird die Entwicklungspolitik neu ausgerichtet? Welche Schwerpunkte können wir in der neuen Afrikastrategie erwarten? Diese und weitere Fragen möchten wir gerne mit unseren ReferentInnen und Ihnen gemeinsam diskutieren.

Unternehmensförderung in Afrika – die Rolle des Finanz- und Mikrofinanzsektors

29 Sep 2009 – 19:00

Sowohl die Entwicklung des Finanzsektors, als auch die Mikrofinanzen spielen für die Förderung von Unternehmen und Kleinunternehmen, Einkommenssicherung und Armutsbekämpfung in Afrika eine wichtige Rolle. Trotz deutlicher Fortschritte bei der Stärkung des afrikanischen Finanzsektors durch eine Welle von Reformen und die Privatisierung einheimischer Geldinstitute sind immer noch viele Herausforderungen zu meistern: nur 20 Prozent der Menschen in Sub-Sahara-Afrika besitzen ein Bankkonto, der eingeschränkte Zugang zu Finanzmitteln hemmt das Wachstum von Privatunternehmen. Hohe Kreditkosten verhindern einen breiten Zugang zu Investitionsmitteln. Die von Banken und Mikrofinanzinstitutionen zur Verfügung gestellten Kredite für Unternehmen und Privathaushalte sind immer noch viel zu gering, um Wachstum zu stärken und Armut signifikant zu mindern  Besonders die ländlichen Regionen hat die „microfinance revolution“ noch nicht erreicht: In Afrika haben oft nur 5-6% der Bevölkerung auf dem Land Zugang zu Finanzdienstleistungen.

Die GTZ trägt in der Partnerschaft MFW4A dazu bei, die Effizienz und Effektivität von Maßnahmen zur Entwicklung des Finanzsektors in Afrika zu erhöhen.
PlaNet Finance Deutschland fördert Mikrofinanzen in bisher wenig erreichten Regionen in Afrika durch technische Unterstützung und Beratung und unterstützt junge Mikrofinanzinstitutionen bei ihren Bestrebungen wirtschaftlich unabhängig zu werden und eine größere Reichweite zu erzielen.

Die Gemeinsame EU-Afrika-Strategie auf dem Prüfstand

31 Aug 2009 – 19:00

Im Dezember 2007 wurde die Gemeinsame EU-Afrika-Strategie verabschiedet. Vor dem Hintergrund einer gemeinsamen Interessens- und Wertelage beabsichtigten Brüssel und die afrikanischen Staaten ihre Partnerschaft auf ein neues Niveau zu heben. Zur Erreichung gemeinsamer Ziele wurden mehrere Themenpartnerschaften definiert und mit Aktionsplänen versehen: Frieden und Sicherheit; Demokratische Regierungsführung und Menschenrechte; Handel und regionale Integration; Millenniumsentwicklungsziele; Energie und Klimawandel; Migration, Mobilität und Beschäftigung; sowie Wissenschaft, Informationsgesellschaft und Weltraum.

Deutschland hat die Federführung einiger dieser Partnerschaften auf europäischer Seite übernommen. Wir wollen mit der Veranstaltung einen Überblick über den aktuellen Stand der Strategie und ihrer Umsetzung erhalten sowie besonders die deutschen Schwerpunktthemen (Demokratische Regierungsführung und Energie) diskutieren. Darüberhinaus soll geklärt werden, inwieweit die Gemeinsame EU-Afrika-Strategie einen Rahmen für eine künftige Harmonisierung nationaler europäischer Afrikapolitiken sowie Leitfaden für die deutsche Afrikapolitik oder doch eher weitere Pflichtübung deutscher Außenpolitik ist.

Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Afrika: Die Wirtschaft wächst (?) – die Armut bleibt

14 Jul 2009 – 19:00

In den 90er Jahren hat Afrika die Wende zu kontinuierlichem Wirtschaftswachstum geschafft, macht nun die internationale Wirtschaftskrise wieder alles zunichte? Wie wirkt sich die Weltfinanzkrise auf die Wirtschaft
der Länder Subsahara-Afrikas aus?
Selbst wenn das Wachstum nur kurzfristig unterbrochen wird, mit welcher Strategie kann es gelingen, die Armut langfristig zu reduzieren? Afrika hat die Industrialisierungswelle, die in Asien Millionen von Arbeitsplätzen schaffte, verpasst. Wo sollen die Arbeitsplätze entstehen, die die Voraussetzung für die Bekämpfung der Armut sind? Hierüber möchten wir gerne mit zwei ausgewiesenen Afrika-Experten diskutieren.

Bruno Wenn ist als Leiter des Bereichs Subsahara Afrika der KfW Entwicklungsbank bestens mit der Wirtschaftsentwicklung und der deutschen Entwicklungzusammenarbeit vertraut, Prof. Rauch ist vor allem Agrarexperte und hat sich in seinem Buch „Afrika im Prozess der Globalisierung“ mit diversen Entwicklungsstrategien auseinandergesetzt. Wir freuen uns auf eine spannende Diskussion.

Afrikakreis: Unity in crises – the Kenyan Government of unity after one year in office

30 Jun 2009 – 19:00

Das Bild, das in den internationalen Medien von Kenias Koalitionsregierung, angeführt von den ehemaligen politischen Rivalen Mwai Kibaki und Raila Odinga, nach etwas mehr als einem Jahr im Amt gezeichnet wird, spricht eine klare Sprache: Die neue Regierung konnte die an sie gestellten Erwartungen nicht erfüllen und die gemachten Versprechungen auf den Gebieten der wirtschaftlichen und demokratischen Entwicklung, der Korruptionsbekämpfung sowie der richterlichen Untersuchung und Aufklärung der Morde und ethnischen Vertreibungen (tribal clashes) in den Tagen und Wochen nach den Wahlen im Dezember 2007, nicht halten. Während zu Beginn dieses Jahres knapp ein Drittel der Bevölkerung an Hunger litt und die Menschen um das alltägliche Überleben kämpfen, ist die politische Klasse vorwiegend mit der Sicherung ihrer Privilegien und Machtressourcen beschäftigt. Die Regierungskoalition verharrt im Stillstand, sowohl Raila Odinga als auch Mwai Kibaki stehen unter Korruptionsverdacht (etwa im Maisskandal und bei Erdölkonzessionen) und „all sides seem to have their snouts in the trough“, wie John Githongo, Kenias ehemaliger Anti-Korruptionsbeauftragter, im BBC bemerkt.

Die kenianische Gesellschaft ist noch immer oder mehr als je zuvor tief gespalten, zerrissen und frustriert. Muss Kenia mittlerweile als klassischer ‚failed state‘ bezeichnet werden? Wie sehen die politischen Perspektiven Kenias aus? Welche Strategien und Aktivitäten verfolgt die Zivilgesellschaft in der aktuellen Lage? Diese und weitere Fragen möchten wir mit den Referenten und Ihnen diskutieren und würden uns über Ihr Interesse sehr freuen.

Cheeseboys and Amabourgeois – Perceptions of Class in Soweto

5 Mai 2009 – 19:00

Zwölf Jahre nach dem Ende des Apartheid-Regimes – im Jahr 2006 – hat das Zentrum für Soziologische Forschung der Universität von Johannesburg ca. 3.000 Haushalte in Soweto repräsentativ befragt. In dieser bislang einzigartigen Studie wurde eine Fülle von Informationen erhoben, die Aussagen über das ›neue‹ Selbstverständnis, den Wertewandel, die politische Orientierung, die Lebensziele und generell zur sozialen Lage der schwarzen Mehrheitsbevölkerung in der Millionen-Stadt Soweto geben können.
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen, die von der Rosa-Luxemburg-Stiftung gefördert wurden, liegen nun mehr vor und werden von Vertretern des Forschungsteams in Berlin präsentiert.
Neben der Diskussion von unmittelbar auf die Studie selbst bezogenen Fragestellungen bieten gerade die dort gewonnenen Einsichten hervorragende Hintergrundinformation für ein besseres Verständnis der aktuellen politischen Entwicklungen in der Republik Südafrika, wo am 22. April ein neues Parlament und ein neuer Präsident gewählt werden wird.

Cheeseboys and amabourgeois: Perceptions of Class in Soweto
What does class mean to people in Soweto, South Africa’s biggest township, 12 years after the end of apartheid? Our study of a single township in the wake of a transition suggests strongly that people who are not sociologists mobilise the concept of class to explain new stratifications in South Africa. Our pro-ject investigates the restructuring of class in the ‘new’ South Africa, but also where people get their ideas about class. The biggest surprise for us was that 66 percent of Sowetans believe themselves to be mid-dle class – including people who live in tin houses that they built themselves in informal settlements! Why do so many different kinds of people see themselves this way? We also found that employment and un-employment is much more complicated than this dichotomy suggests. We had to invent new categories such as partial work and ‘fill-in’ to categorise the whole spectrum of employment possibilities. But are partially employed people too poor to be unemployed? And we looked at people’s attitudes to key politi-cal issues, such as the controversial South African politician Jacob Zuma. And we answer the question, what is a cheeseboy?

Der Afrikakreis findet dieses Mal in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung statt.

The Economic Policy of the ANC and South Africa

30 Apr 2009 – 19:00

Südafrika wählt am 22. April ein neues Parlament, eine neue Regierung und einen neuen Präsidenten. Wir freuen uns daher, dass wir Prof Ben Turok nur wenige Tage nach diesen vierten demokratischen Wahlen im Afrikakreis begrüssen dürfen, um mit Ihm über die gesellschafts- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen der neuen südafrikanischen Regierung diskutieren zu können.
Dies wollen wir anhand seiner jüngst erschienenen Buchpublikation „From the Freedom Charter to Po-lokwane: The Evolution of ANC Economic Policy” tun.

FROM THE FREEDOM CHARTER TO POLOKWANE: THE EVOLUTION OF ANC ECONOMIC POLICY
This book traces the economic debates in the ANC from the Freedom Charter, to Morogoro, to the RDP and to the present.
It shows that the shift to macro-economic stabilisation in the transition to democracy in 1994 was due to international pressure and how it changed the trajectory of ANC policies. The government became fro-zen in the pursuit of cautious economic policies in the interests of fiscal prudence. The commitment to development lost momentum, compensated partially by the provision of modest social services and so-cial grants.
The book traces the revolt against economic orthodoxy at the ANC Polokwane conference which was pressed forward at the Tripartite Economic Summit in 2008. It analyses the economic challenges that will face the new government in 2009 with original insights into what should be done to address the eco-nomic crisis. It sets out a framework for alternative development programmes based on a change of mindset about the centrality of development planning in a pro-people developmental state.
The analysis is based on 15 years work in parliament and in economic committees of the ANC which provided unequalled access to vast documentation and discussions with the top policy makers of the ANC and government.

Der Afrikakreis findet dieses Mal in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung statt.

Afrikas neues Vorbild? Ghana auf dem Weg der demokratischen Konsolidierung

31 Mär 2009 – 19:00

Nach dem Fortschritt der Demokratisierung in Afrika in den neunziger Jahren ist in den letzten Jahren eher Stagnation und Rückschritt zu beobachten, wie insbesondere die gewaltsamen Ausschreitungen
nach den Wahlen in Nigeria, Kenia und Simbabwe zeigen. Die Ausnahme von diesem Trend bildeten die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen in Ghana am 7. Dezember 2008, die erneut zu einem demokratischen
Machtwechsel führten.

Ist damit in Ghana die demokratische Konsolidierung gelungen?

Wird Ghana auch im kommenden Öl-Boom seine demokratische Struktur bewahren können?

Kann Ghana wirklich Vorbild für andere afrikanische Länder wie Nigeria und Kenia sein, oder sind die Strukturen zu unterschiedlich?

Können europäische Geberländer die Demokratisierung in Ghana und in den anderen Ländern unterstützen und wenn ja wie?

Spielt die ghanaische Diaspora eine wichtige Rolle im Demokratisierungsprozess?

Sebastian Elischer hat in der Reihe GIGA-Focus eine Studie über die Wahlen in Ghana verfasst (www.giga-hamburg.de/giga-focus) und im Afrika-Spectrum (2/2008) einen Beitrag über die politischen Parteien in Kenia, Ghana und Nigeria veröffentlicht. Seine These ist, dass die interne Struktur (demokratisch oder klientelistisch) auch das externe Verhalten von Parteien maßgeblich bestimmt und damit einen wichtigen Faktor für den Fortschritt in der Demokratisierung bildet. Es wird sicher sehr spannend sein zu diskutieren, warum in Ghana gelingt, was in anderen afrikanischen Ländern bis jetzt nur eine vage Hoffnung ist.

Democracy, Development Co-operation and African Ownership – The Case of Ethiopia

3 Mär 2009 – 18:00

Das äthiopische Parlament verabschiedete zu Beginn des Jahres die Charities and Societies Proclamation, weitläufig bekannt als NGO-Bill. Das Gesetz verfolgt das Ziel, einen ordnungspolitischen Rahmen für die Arbeit der äthiopischen Zivilgesellschaft und ihrer Organisationen zu setzen, um Transparenz und verantwortliches Handeln sicherzustellen.

Sollte das Gesetz zur Anwendung kommen, würde es die Arbeit nationaler NGOs in den Bereichen Demokratisierung, Menschenrechte und Good Governance massiv beschränken. Ausländische Unterstützung/Finanzierung würde nahezu komplett unterbunden.

Angesichts dieser drastischen Konsequenzen erhielt der NGO-Bill in Äthiopien, Afrika und der internationalen Gebergemeinschaft große Resonanz und wirft u.a. die Frage auf, inwieweit afrikanische Regierungen Demokratisierungsprozesse autonom steuern können und sollten. Daneben gilt es im Zeitalter des African Ownership aber eventuell auch die Grenzen externer Intervention in Demokratisierungs- und Entwicklungsprozesse zu hinterfragen.

Die Veranstaltung findet auf Englisch statt. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit INISA e.V.

Berliner Afrikakreis: Social Protection in Africa – New Ways out of Poverty?

27 Jan 2009 – 19:00

Im Kampf gegen Armut gewinnt der Ansatz Sozialer Sicherheit an Bedeutung. Dies nicht nur bei der Gebergemeinschaft, sondern auch unter afrikanischen Regierungen. So fand Ende Oktober 2008 die erste afrikanische Sozialministerkonferenz zum Thema Sustainable Social Development Agenda for Africa in Namibia statt.

Systeme Sozialer Sicherung wollen die Selbsthilfefähigkeit von Menschen in individuellen Krisensituationen wie Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit oder Ernteverlust bewahren bzw. herstellen und somit zu nachhaltiger gesellschaftlicher Entwicklung beitragen. Das Konzept zielt dabei auf die Verminderung extremer Armut ab. Kritiker argumentieren hingegen, dass falsche Akzente in der Armutsbekämpfung gesetzt und die Alimentierung struktureller Arbeitslosigkeit betrieben würden.

Die deutsche Bundesregierung unterstützt im Rahmen ihr Entwicklungspolitik zunehmend Ansätze Sozialer Sicherheit in Afrika. Dr. Rompel wird die Arbeit der GTZ in diesem Kontext vorstellen, um dann gemeinsam mit Botschafter Funde über Chancen, Herausforderungen und Grenzen von Systemen Sozialer Sicherung in Afrika zu diskutieren.

Berliner Afrikakreis: Die neue Friedens- und Sicherheitsarchitektur der Afrikanischen Union

8 Dez 2008 – 19:00

Fragen von Frieden und Sicherheit in verschiedenen Konflikten Afrikas beschäftigen die Presse beinahe täglich. In dem Zusammenhang wird immer wieder über Friedensinterventionen der EU und UN diskutiert. In vielen Konfliktregionen Afrikas sind internationale Friedensmissionen aktiv. Deshalb wird von vielen Seiten gefordert, dass es für Kriege und Konflikte in Afrika zunehmend afrikanischer Lösungen, Strategien und Kapazitäten bedarf, um Kriege und Konflikte zu bearbeiten.

Mittlerweile ist unter dem Dach der Afrikanischen Union (AU) eine neue Friedens- und Sicherheitsarchitektur entstanden, die vom Vorsitzenden der AU-Kommission (Jean Ping) bei seinem jüngsten Besuch in Berlin als der „beste Sicherheitsmechanismus“ überhaupt bezeichnet wurde.

Wie also sieht diese viel versprechende, neue Friedens- und Sicherheitsarchitektur der AU aus und wie weit ist sie entwickelt? Wie steht es um die Funktionsfähigkeit und Wirksamkeit des neu gegründeten Friedens- und Sicherheitsrats (Peace and Security Council – PSC), des kontinentalen Frühwarnsystems(Continental Early Warning System – CEWS), der afrikanischen schnellen Eingreiftruppe (African Standby Force – ASF) und des Friedensfonds (Peace Fund)?

Die Veranstaltung ist eine Kooperation mit INISA e.V.

Die Konflikte und das „erfolgreiche Scheitern“ der Staaten am Horn von Afrika

13 Nov 2008 – 19:00

Das Horn von Afrika ist eine der konfliktreichsten Regionen des afrikanischen Kontinents: Vom Dafur – Konflikt, über den Bürgerkrieg in Süd Somalia/South-Central Somalia, diversen Grenzscharmützeln und ethnischen Konflikten – alle Länder dieses Raumes sind mittel- oder unmittelbar in gewalttätige Auseinandersetzungen verwickelt.
Dabei wird in der Debatte über die Ursachen der kontinuierlichen Instabilität des Horns häufig die Schwäche staatlicher Strukturen als Erklärungsmuster herangezogen. Der Staat sei zu schwach, öffentliche Güter bereitzustellen, insbesondere das öffentliche Gut Sicherheit. Dementsprechend werden Strategien ausgearbeitet und Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die auf eine Stärkung staatlicher Strukturen abstellen.
Unser Gast Frau Annette Weber von der Stiftung Wissenschaft und Politik hält diesen Annahmen einen radikalen Perspektivwechsel entgegen: Die Erosion staatlicher Strukturen in den Ländern des Horns von Afrika sei kein Unvermögen sondern eine intendierte Machtstrategie von Regierungseliten, ein „erfolgrei-ches Scheitern“ im Sinne des „listigen Staates“.
Während internationale und lokale Hilfsorganisationen staatliche Kernfunktionen übernehmen und Frie-denssoldaten der AU und der UN versuchen, das öffentliche Gut Sicherheit bereitzustellen, investieren die Regierungseliten ihre freien Ressourcen in den Aufbau von bewaffneten Einheiten, welche oppositionelle Gruppen nach dem Prinzip von „Teile und Herrsche“ bekämpfen oder gegeneinander ausspielen.
Zudem wird der Kampf der Opposition gegen die Zentralregierungen in die bewusst vernachlässigten ländlichen Peripherien ausgelagert, um die Macht des „Hauptstadtstaates“ zu konsolidieren. In dieser Gemengelage bilden sich neue nichtstaatliche Gewaltakteure (Gewaltoligarchen, Warlords, ethnische Milizen, Reitermilizen uvam.) heraus, die zusammen mit Regierung und NGOs von den erzeugten lokalen Konflikten profitieren und diese entsprechend weiter perpetuieren.

Südafrikas Politik gegenüber Afrika: Hegemon oder Partner?

1 Okt 2008 – 19:00

Referent: Dr. Elizabeth Sidiropoulos (Direktorin des South African Institute of International Affairs, SAIIA)
Kommentar: H.E. Souwabo Eddie Funde (südafrikanischer Botschafter in Berlin), angefragt
Moderation: Prof. Dr. Peter Waller (FU-Berlin, SID Berlin)

Afrika hat seit 1994 eine sehr positive wirtschaftliche und politische Entwicklung zu verzeichnen. Das
Post-Apartheid Südafrika als mit Abstand größte Wirtschaftsmacht hat dabei eine wichtige Rolle gespielt,
konnte seine eigenen politischen Interessen wie den ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat bei den afrikanischen
Partnern jedoch nicht durchsetzen.

SAIIA hat sich in vielen Studien mit der Rolle Südafrikas in Afrika befasst sowohl was die Effekte der
südafrikanischen Investitionen als auch der südafrikanischen Vermittlungen in politischen Konflikten
betrifft. Frau Sidiropoulos als Direktorin dieses renommierten Instituts kann deshalb fundiert Stellung
nehmen zu Fragen wie:

Welche Wirkung hatte die bisherige Außenpolitik auf die afrikanischen Länder?

Warum stoßen südafrikanische Investitionen in vielen Ländern auf politischen Widerstand?

Wie könnte eine alternative Außenpolitik in der Nach-Mbeki Ära aussehen?

Wir freuen uns sehr darauf wichtige Ergebnisse der Arbeit von SAIIA kennen zu lernen und über mögliche
Politik-Alternativen zu diskutieren.

Die Veranstaltung findet in Englischer Sprache statt.

Ist NEPAD tot oder Basis des afrikanischen Wirtschaftsbooms?

8 Jul 2008 – 19:00

Schon vor zwei Jahren hatten wir im Afrikakreis eine sehr interessante Diskussion über NEPAD (New Partnership for Africa’s Development). Inzwischen haben sich eine Reihe von Ländern dem APRM (Afri-can Peer Review Mechanism) mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen unterzogen und hat sich der Wirt-schaftsboom in vielen Reformländern fortgesetzt. Andererseits hat gerade in letzter Zeit die NEPAD-Strategie des „good governance“ heftige Rückschläge erlitten. Mit dem jüngsten Ausscheiden des alten geschäftsführenden Direktors verbinden sich nun Hoffnungen, dass NEPAD zukünftig eine noch gewich-tigere Rolle im afrikanischen Reformprozess übernimmt.
Wir wollen hinterfragen, welche Fortschritte in den letzten Jahren erzielt wurden und vor welchen Herausforderungen sowohl NEPAD als auch APRM stehen. Herr Klaus Brückner kann dazu bestens Auskunft geben, da er in den letzten Jahren für die GTZ im Auftrag des BMZ das SPAI-Programm zur Unterstützung von NEPAD und APRM vor Ort in Südafrika leitete.

Berliner Afrikakreis: Motor sozio-ökonomischer Entwicklung – Was ist aus NEPAD und APRM geworden?

Das 2001 gegründete sozio-ökonomische Entwicklungsprogramm Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung (NEPAD) sowie dessen bedeutendste Innovation, der African Peer Review Mechanism (2003), gelten als wichtige Bausteine für den afrikanischen Aufschwung der letzten Jahre. Sie begründeten einen bemerkenswerten Paradigmenwechsel in der afrikanischen Politik und unterstrichen afrikanische Eigenverantwortung zur Lösungafrikanischer Probleme. Marktwirtschaftliche Entwicklung, demokratische Transformation und die Stärkung Afrikas auf dem internationalen Parket sind weitere Elemente einer afrikanischen Renaissance, wie sie Thabo Mbeki definierte und wie sie NEPAD sowie APRM prägen sollten. Mittlerweile ist NEPAD das offizielle wirtschaftliche Entwicklungsprogramm der Afrikanischen Union und der APRM führt seine Peer Reviews in einer zunehmenden Anzahl an Mitgliedsstaaten (29) durch. In den letzten Jahren ist es jedoch still geworden um die beiden einstigen Vorzeigeprojekte. Was ist aus ihnen geworden? Welchen historischen Beitrag haben sie geleistet, wie haben sie sich im Laufe der Zeit gewandelt, welche Rolle spielen sie heute? Das Support for Pan-African Institutions in South Africa (SPAI) Vorhaben berät NEPAD und bis 2011 auch den APRM. Wir freuen uns dessen Leiter, Gerald Duda, sowie die langjährige NEPAD-Kennerin Uschi Eid im Afrikakreis begrüßen zu dürfen.